Der Japankäfer ist ein gefräßiger Schädling, der schwere Schäden anrichten kann. Bereits eine Generation des grün-schillernde Käfers mit den weißen Haarbüscheln am Hinterleib kann für das Absterben von über 400 heimischer Pflanzenarten und große Ernteverluste verantwortlich sein. Wählerisch ist das Insekt dabei nicht und lässt sich vom Mais, über Stein- und Beerenobst bis zum Gartenrasen alles schmecken.
In der Schweiz und in Italien hat er bereits große Schäden verursacht. In den befallenen Gebieten der Region Lombardei (Italien) sind heuer die ersten Käfer ab Anfang Juni gefunden worden. In der Schweiz wurden die ersten Käfer im Befallsgebiet bei Zürich Mitte Juni in Fallen gefangen. Im Juli wurde der Japankäfer jetzt erstmals in Vorarlberg nachgewiesen.
"Es handelt sich dabei um ein Männchen. Das ist günstig, weil dieses Exemplar sicher keine Eier abgelegt hat. Nach Vorarlberg gelangt ist der Käfer wahrscheinlich als blinder Passagier im Auto", erklärt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in einer Aussendung. Einzelne Käfer wurden im vergangenen Jahr mehrfach in Deutschland - unter anderem auch in unmittelbarer Nähe zu Österreich - gefunden.
"Die molekularbiologische Bestimmung an unserem Nationalen Referenzlaboratorium für Pflanzengesundheit - Insekten und Milben hat bestätigt, dass es sich um den ersten Japankäfer in Österreich handelt." Das frühzeitige Auffinden des Schädlings sei das wichtigste Werkzeug, um eine Ausbreitung des Schädlings rechtzeitig verhindern zu können.
Der Käferflug hat im Juni begonnen. Über die Japankäfer-Meldeplattform der AGES können verdächtige Käfer-Funde gemeldet werden. Das gilt sowohl für einen möglichen Japankäfer im Garten ebenso wie für einen Fund beim Spaziergang oder, wenn nach der Rückkehr vom Urlaub aus Italien oder der Schweiz das Insekt im Auto entdeckt wird.
Bei Verdacht oder Sichtung des Japankäfers bitte den jeweilen Pflanzenschutzdienst kontaktieren oder über die AGES-Plattform melden:
Japankäfer-Meldeplattform der AGES
Wien: Pflanzenschutzdienst für Wien: 01 / 4000 42 483 oder [email protected]
In jedem Bundesland gibt es einen Pflanzenschutzdienst - bitte wende dich vertrauensvoll an diese Experten.
In der Europäischen Union ist der Japankäfer als prioritärer Quarantäneschädling gelistet. Darunter versteht man Insekten, Milben, Viren, Bakterien, Pilze und invasive Pflanzen, die in der EU noch nicht auftreten oder noch nicht weit verbreitet sind. Das Auftreten dieser Schädlinge ist meldepflichtig.
