Camping für Hundebesitzer wird immer attraktiver, da Hunde auch schon in vielen Wohnmobilen, Wohnwägen und Campingplätzen erlaubt sind. Abgesehen von der Flexibilität muss man hier allerdings einiges beachten, damit man keine bösen Überraschungen während des Urlaubs erlebt. Tierschutzorganisation Vier Pfoten gibt hier kreative Tipps:
Egal ob man als Ziel einen Campingplatz, ein Hotel oder auch nur den Stellplatz am Meer hat – wer ins Ausland fährt, muss natürlich dafür sorgen, dass der Hund verpflichtend geimpft wurde, er gechippt und registriert ist und sein EU-Pass beim eigenen Reisepass verstaut wurde. Wer sogar per "VanLife" mehrere Länder bereisen möchte, sollte sich zusätzlich noch genau für den Hund mit den Einreisebestimmungen und Sitten im fremden Land auseinandersetzen.
Hundefreundlich ist nicht gleich Hundefreundlich! Auf manchen Campingplätzen sind beispielsweise nur bestimmte Rassen erlaubt, die Anzahl ist begrenzt oder die Erlaubnis gilt nur in der Nebensaison. Viele Listenhunde dürfen auch in andere europäische Länder gar nicht einreisen und müssen den Urlaub im Heimatland verbringen.
„Sind Hunde zwar auf dem Platz erlaubt, der Hundestrand ist allerdings viele Kilometer weit entfernt, dann ist das vielleicht nicht optimal“Veronika WeissenböckKampagnenleiterin Veronika Weissenböck
Auch sollte man sich genau informieren, wo die nächste Tierarztpraxis für den Notfall wäre, wo der Hund sein großes Geschäft verrichten darf, man ihn nach einem Tag am Meer gut abduschen kann und ob es generell Spaziermöglichkeiten gibt.
Beim Packen dürfen Futter- und Wassernapf, Führleine, Schleppleine, Halsband und Brustgeschirr sowie ein Maulkorb nicht vergessen werden. "Auch das Lieblingsspielzeug und eine Decke sollten nicht fehlen, vor allem dann, wenn kein Platz für das Hundebett sein sollte. Zudem sollte der Hund bereits vor dem Urlaub mit der jeweiligen Übernachtungsmöglichkeit, wie etwa einem Zelt, vertraut gemacht werden", so die Vier Pfoten Expertin. Wir würden dir auch einen Tracker mit auf den Weg geben, denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn der Hund in der Fremde gesucht werden muss.
Am Campingplatz herrschen andere Regeln als zu Hause, denn man kann den Hund nicht einfach in ein Zelt sperren, um auf die Toilette zu gehen, wenn er nicht gelernt hat, im Zelt alleine Ruhe zu bewahren, wenn draußen ein Hund vorbeigeht.
Auch das Selbstkochen oder Barfen für den Hund ist im Urlaub fast unmöglich und wird vermutlich durch konventionelles "Reisefutter" ersetzt. Hier darf nicht vergessen werden, dass die Futterumstellung unbedingt bereits eine Woche zu Hause begonnen wird, damit der Hund nicht gleich seine ersten Camping-Tage mit Durchfall im nächsten Gebüsch verbringt.
Ein Anlegepflock für den Hund ist auch noch ein kleiner Tipp für wenig zugkräftige Hunde. Hier kann sich der Hund angeleint in die Wiese chillen, ohne andere Camper besuchen zu wollen.
„Auch wenn der Hund sozial verträglich ist, sollte man ihn nicht einfach frei herumspazieren lassen. Das gilt auch auf der eigenen Parzelle. Nicht jeder Mensch ist ein Tierliebhaber, fühlt sich von neugierigen Hunden gestört, hat eine Allergie oder gar Angst vor ihnen. Das sollte man respektieren.“
Ein Zelt, ein Wohnwagen, aber auch ein Wohnmobil kann sich genauso schnell aufheizen wie ein Auto, weshalb man seinen Hund niemals alleine darin zurücklassen sollte, wenn die Sonne vom Himmel knallt. Schattige Standorte sind also auch im Urlaub ein unbedingtes Muss für deinen Vierbeiner, oder man bricht erst im Herbst zur großen Tour auf.