Was waren das für Emotionen. Chloe Kelly verwandelte den entscheidenden Penalty im Finale der Heim-EM gegen Spanien. Die Engländerinnen gewannen in Basel den Titel. Der England-Star schnappte sich im Penaltyschießen des Finalspiels gegen Spanien selbstbewusst den Ball, lief in typischer Kelly-Manier an und machte die "Lionesses" erneut zur Europameisterin.
Schon im Endspiel 2022 gegen Deutschland schoss sie in der Verlängerung den 2:1-Siegtreffer. Doch beinahe hätte Kelly die Euro 2025 gar nicht mehr als Spielerin miterlebt. So erlebte sie vor ihrem Wechsel im Jänner von Manchester City zu Arsenal Horror-Zeiten. Ja, sie überlegte sich sogar, mit dem Fußball ganz aufzuhören. Im Podcast "Happy Place" sprach die 27-jährige Kelly nun über die dunklen Zeiten.
"Ich liebte es, im Dunkeln zu sitzen, und dachte: ‹Das ist nicht in Ordnung›", sagte sie. "Es war ein Teufelskreis, denn ich wollte weder Angstzustände haben noch mich übergeben müssen, aber wenn ich Angstzustände hatte, musste ich mich einfach übergeben." Einmal habe ihr Partner Scott (Moore) sie vom Badezimmerboden hochheben müssen.
Kelly erzählte, dass sie einfach keine Kraft mehr gehabt habe: "Ich habe mich nur noch übergeben." Und es wurde noch schlimmer für den englischen Fußball-Star. Ihre Angstzustände nahmen vor einem Jahr einen solchen Höhepunkt, dass sie befürchtete, einen Herzinfarkt zu erleiden. Außerdem wurde bei Kelly Alopezie (hormonell bedingter Haarausfall, Anm. d. Red.) diagnostiziert. Kelly hatte mehrere kahle Stellen am Kopf.
"Ich dachte mir: Jetzt sehe ich die körperlichen Auswirkungen der Angstzustände, nicht nur die psychischen", erklärte sie im Podcast. "Das war eine schwierige Zeit, weil man sehr auf sein Aussehen achtet und sich selbstbewusst fühlen möchte. Ich erinnere mich an mein erstes Spiel bei Arsenal, bei dem ich meine kahlen Stellen verdeckt habe."
Mittlerweile geht es ihr aber wieder besser. Bei Arsenal zählt sie zu den Leistungsträgerinnen und auch abseits des Platzes präsentierte sie sich zuletzt wieder sehr selbstbewusst. Beim "Woman of the Year-Award" erschien sie Anfang November in einem fast transparenten Kleid mit dazugehöriger Kapuze. Das rückenfreie und ärmellose Kleid soll verschiedenen Berichten zufolge sogar mit Juwelen besetzt gewesen sein.