Sturm bringt Altweibersommer

"Gabrielle" – "Monster-Hurrikan" nimmt Kurs auf Europa

Hurrikan "Gabrielle" hat Portugal und Spanien im Visier - doch die Auswirkungen auf Europa könnten alles anderes als schlimm werden.
Bernd Watzka
24.09.2025, 12:00
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"Gabrielle" verstärkte sich Anfang der Woche rapide. Am Sonntag war das System noch ein tropischer Sturm, einen Tag später ein Hurrikan der Kategorie 3 - mit einer Zunahme der Windgeschwindigkeit um 90 km/h. Wenige Stunden später hatte sich "Gabrielle" zu einem "Monster-Hurrikan" der Kategorie 4 mit 225 km/h entwickelt, berichtet der US-Wetterdienst AccuWeather.

Am Samstag vor Portugal und Spanien

Noch als Hurrikan wird "Gabrielle" am Freitagmorgen (26.9.) die Azoren erreichen. "Es droht ein heftiger Treffer" für die Inseln im Atlantik zu werden, prophezeit Meteorologe Jan Schwenk vom Dienst Wetter.com. Danach werde "Gabrielle" zu einem außertropischen Sturm. Am Samstag sollten die Reste des Hurrikans vor den Küsten Portugals und Spaniens toben, so Schwenk.

Altweibersommer kehrt zurück

"Aber es passiert noch mehr. Weit vor Gabrielle setzt eine Südströmung ein", weiß Schwenk. Und so komme am Wochenende auch nochmal Mittelmeerluft nach Mitteleuropa. Die Temperaturen steigen auf bis zu 20 Grad. Hinzu geselle sich viel Sonnenschein, heißt es. Der Altweibersommer kehrt also noch Ende September zurück.

Schönwetter bis Anfang Oktober

Und nicht nur das: Es könnte lange Zeit schön bleiben bei uns, wenn auch zunehmend frischer, so der Meteorologe. Hochdruck über Skandinavien wird immer stärker, dank des Warmlufteinschubs durch "Gabrielle" verstärkt sich Hoch "Petralilly" und wird zum Dauerbrenner für gutes Wetter - zumindest bis Anfang Oktober.

Wie die Klimakrise Hurrikans verstärkt

Fünf Auswirkungen der globalen Erwärmung

  • 🌪️ 1. Stärkere Hurrikans: Wirbelstürme ziehen ihre Kraft aus warmem Wasser. Studien zeigen, dass die Anzahl besonders starker Stürme (Kategorie 4 und 5) zunimmt. Beispiel: Hurrikan "Ida" (2021), "Ian" (2022) und "Erin" (2025) verstärkten sich binnen weniger Stunden extrem.
  • 🌊 2. Mehr Regen, mehr Überschwemmungen: Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf – bei Hurrikans heißt das: mehr Regen. Das erhöht die Gefahr von Sturzfluten und Überflutungen, auch weit entfernt von der Küste.
  • 🌀 3. Langsamer, aber zerstörerischer: Manche Hurrikans bewegen sich langsamer als früher – sie "hängen" über Regionen und richten dort mehr Schaden an. Grund: Änderungen in den globalen Luftströmungen durch den Klimawandel.
  • 🏙️ 4. Größere Bedrohung für Küstenregionen: Der Meeresspiegel steigt – dadurch können Hurrikans tiefere Gebiete leichter überschwemmen. "Storm Surges" (Sturmfluten) werden stärker und dringen weiter ins Landesinnere vor.
  • 🔁 5. Längere Saison, weitere Ausbreitung: Die Hurrikan-Saison beginnt früher und endet später, weil die Meere länger warm bleiben. Stürme tauchen weiter nördlich oder südlich auf – Regionen wie Europa oder Südbrasilien könnten häufiger betroffen sein.

Stürme werden nicht häufiger, aber intensiver

Der Klimawandel verändert Hurrikans. Die tödlichen Stürme werden durch die globale Erwärmung zwar nicht unbedingt zahlreicher, aber deutlich gefährlicher. Für Küstenstädte, Inseln und selbst Binnenländer steigt das Risiko Jahr für Jahr.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 25.09.2025, 13:59, 24.09.2025, 12:00
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