Jetzt wird gebraten

Gansl-Zeit in Wien – Wo’s jetzt richtig knusprig wird

Die Ganslzeit startet: "Heute" zeigt, wo es in Wien jetzt knusprig wird – vom gemütlichen Wirtshaus bis zum Fine-Dining–Lokal ist alles dabei.
Christoph Weichsler
13.10.2025, 07:00
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Wenn in Wien die ersten Blätter fallen, startet die Ganslzeit – und mit ihr eine der beliebtesten kulinarischen Traditionen der Stadt. Kaum ein anderes Gericht steht so sehr für den Herbst in Wien wie das Martinigansl: außen knusprig, innen zart, begleitet von Rotkraut, Knödeln und Maroni.

Heuer ist der Andrang besonders groß. Laut dem langjährigen Wiener Vize-Gastro-Obmann Erwin Scheiflinger sind die Einkaufspreise zwar deutlich gestiegen, doch der Appetit der Wiener bleibt ungebrochen. Eine Weidegans aus Ungarn koste inzwischen mindestens 30 Euro, eine aus Österreich rund 40 Euro, eine Bio-Gans gar ab 50 Euro. "Da müssen auch die Gastronomen nachziehen", so Scheiflinger zu "Heute". Weil das Gansl vielerorts schnell ausverkauft ist, gilt: Jetzt reservieren, bevor’s zu spät ist. "Heute" gibt einen Überblick, wo in Wien derzeit Gansl serviert wird.

Bastei Beisl – mitten in Wien

Im Bastei Beisl (Stubenbastei 10, Ecke Jakobergasse, Innere Stadt) beginnt die Saison ab dem 11. Oktober. Das klassische Viertel Gansl mit Rotkraut, Knödel und Saftl kostet heuer 33 Euro. Pro Saison verkauft Scheiflinger rund 160 Gänse – ein klarer Beweis, dass der Gansl-Appetit der Wiener ungebrochen ist.

Ulrich – 3 Gänge nur Gansl!

Im beliebten Ulrich am St. Ulrichsplatz in Wien-Neubau wird’s ab 23. Oktober wieder herbstlich. Das 3-Gänge-Menü (49 Euro) kombiniert Gänseleber Crème Brûlée, Ganslcremesuppe und südungarisches Weidegansl mit Rotkraut und Orangenjus. Dazu passt der hauseigene Zwetschken-Thymian-Bellini – urban, modern, aber doch klassisch wienerisch.

Rudi’s Beisl – klassisch und deftig

Im Rudi’s Beisl in der Wiedner Hauptstraße 88 (Margareten) gibt’s das Gansl, wie’s die Wiener lieben: Ganslsuppe mit Bröselknödel (8,90 Euro) und ein Viertel Gansl mit Rotkraut, Maroni, Erdäpfelknödel und Preiselbeeren (37,90 Euro). Serviert wird seit 6. Oktober – bodenständig, ehrlich, voll Geschmack.

Plutzer Bräu – deftige Küche im Herzen Neubaus

Auch im Plutzer Bräu in Wien-Neubau steht in diesem Herbst wieder das Martinigansl auf der Speisekarte. Zum saisonalen Angebot gehören neben dem ofenfrischen Gansl  (32,90 Euro) auch zahlreiche Wildspezialitäten. Als Vorspeise wird eine kräftige Ganslsuppe mit Bröselknödel und Wurzelgemüse um 7,90 Euro serviert.

Stuwer – modernes Wirtshaus, neue Ideen

In der Stuwerstraße 47 in der Leopoldstadt und in der Schottenfeldgasse 74 in Neubau läuft die Ganslzeit heuer von 1. Oktober bis 31. Dezember. Das Stuwer bietet ein halbes Gansl für zwei Personen, sous-vide gegart und in nur 30 Minuten servierfertig. Dazu gibt’s Erdäpfelknödel, Quitten-Rotkraut und reichlich Saftl. Preis: 69 Euro für zwei Personen, 129 Euro für vier, ab sechs Gästen 29,50 Euro pro Person – modernes Wirtshaus mit Geschmack und Effizienz.

Handwerk Restaurant – "Gans oder gar nicht" in Neubau

Im Handwerk Restaurant am in Wien-Neubau dreht sich alles ums Gansl – und das ganzjährig. Unter dem Motto "Gans oder gar nicht" servieren die Küchenchefs klassische und kreative Variationen rund um die österreichische Weidegans. Neben dem traditionellen Gansl mit Erdäpfelknödeln, Apfel-Preiselbeer-Rotkraut und kräftigem Saftl um 36 Euro stehen Spezialitäten wie Gansl-Käsleberkäs, geräucherte Ganslbrust mit Feigen, Gansl-Einmachsuppe und sogar ein Gansl-Burger auf der Karte.

Biersophie – vegan trifft klassisch

In der Biersophie in Ottakring kommen Fleischesser und Veganer gleichermaßen auf ihre Kosten. Neben dem klassischen Gansl wird eine Variante mit Bio-Jackfrucht aus Brasilien und Sri Lanka angeboten – serviert mit Erdäpfelknödel, Rotkraut und einer Apfel-Orange-Quitte-Majoran-Soße. Die Gansl-Saison läuft vom 18. Oktober bis 24. November. Ein Viertel Gansl kostet 33,40 Euro, die vegane Variante 23,60 Euro.

Gmoakeller – Tradition am Heumarkt

Im altehrwürdigen Gmoakeller am Heumarkt (Am Heumarkt 25, Landstraße) darf im Herbst das Martinigansl natürlich nicht fehlen. Von 10. Oktober bis 22. November serviert das Traditionswirtshaus das Gansl mit Maronirotkraut, zweierlei Knödeln und einem Bratapfel mit Preiselbeeren – ein Klassiker, der jedes Jahr Stammgäste anzieht. Eine Portion kostet 34,80 Euro.

Lieblingsvogelperspektive im "Roten Hiasl"

Auch im Roten Hiasl in der Donaustadt (Biberhaufenweg 228) freut man sich auch bereits auf die "Lieblingsvogelperspektive des Jahres". Knusprig gebratenes Gansl, Erdäpfelknödel, Apfelmaroni-Rotkraut und Preiselbeeren gibt es hier ab 20. Oktober um 27,90 Euro pro Portion. Alternativ wird es auch mit Fülle und lauwarmem Speckkrautsalat angeboten.

Das Gansl beim Roten Hiasl – ein echter Klassiker, der einfach dazugehört.
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Fat George – große Auswahl in der Donaustadt

Bereits ab 1. Oktober (bis 16. November) wird im Fat George Gasthaus (Esslinger Hauptstraße 2, Donaustadt) der Klassiker der Wiener Herbstküche serviert. Das Viertel Gansl, serviert mit flaumigem Erdäpfelknödel und aromatischem Rotkraut gibt es hier um 29,90 Euro. Dazu gibt es weitere saisonalen Köstlichkeiten wie eine kräftige Ganslsuppe oder eine zarte Gänseleber.

"Neuer" Schanzinger mit knusprigem Klassiker

Seit Mitte der 1970er-Jahre ist er bereits eine fixe Größe, hat seither einiges miterlebt, wurde mehrfach erweitert, modernisiert und schließlich im Juni neu übernommen. Beim Schanzinger (An den alten Schanzen 51, Donaustadt) startet die Ganslsaison zwar erst am 27. Oktober, doch auch hier dürfen sich Gäste auf eine knusprige Gans mit Rotkraut und Erdäpfelknödeln freuen – zum Preis von 29,90 Euro.

"Gans to go" im "Béla Béla"

"Gans to go" lautet ab 17. Oktober das Motto des City-Lokals "Béla Béla" im Steigenberger Hotel Herrenhof. Das knusprig gebratene Gansl kommt hier mit fruchtigem Apfelrotkraut, glacierten Maroni, Grapefruit-Filets, hausgemachten Erdäpfelknödel mit Butterbrösel und ordentlich Gansl-Sauce daher. Das "Gans to Go"-Paket gibt es ab vier Personen für 160 Euro zuzüglich Liefergebühren oder zur Selbstabholung.

Wien ist wieder im Gansl-Fieber – und die besten Küchen laufen heiß. Ob in Grinzing, Neubau, Donaustadt oder Ottakring: Überall zischt’s, duftet’s, schmeckt’s nach Herbst. Wer jetzt nicht schnell reserviert, schaut dem Braten bald nur noch hinterher.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 18.10.2025, 21:55, 13.10.2025, 07:00
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