Bei Anlässen wie ihrem Geburtstag knien Anhänger vor ihr nieder und gestehen ihr ihre Liebe: Die selbsternannte Apostelin Kathryn Krick (34) setzt mit ihrer 5F Church einen gefährlichen Social-Media-Trend: Die 34-Jährige – ursprünglich aus einer Kleinstadt im US-Bundesstaat New York – hat auf TikTok 241.000 Follower, auf Youtube sogar über eine Million Abonnenten.
Mit Videos über Dämonen-Austreibungen und angeblichen Wunderheilungen wie "Dämonen aus Mutter, dann Vater und dann Sohn ausgetrieben", "Jesus öffnet Augen von Baby" oder "Mutter und Sohn erlöst" holt sie sich ihre Klicks. Von Kalifornien aus will Krick nun auch den Rest der Welt erobern – auch Österreich, wie das Online-Magazin "a campus" berichtet.
Plakate mit "Revival is now, Erweckung ist jetzt, 5F Church" tauchten bereits in Klagenfurt und in Wien auf. In Klagenfurt gibt es bereits eine Gruppe – geleitet vom Ehepaar Vanessa und Marcus X. Über Videokonferenzen auf Zoom sollen neue Mitglieder lukriert werden.
Auch der Bundesstelle für Sektenfragen ist die 5F Church bereits bekannt. Sie beobachtet die Gruppe bereits seit Längerem, stuft die Werbung für Wunderheilungen als bedenklich ein: "Es wird nicht lange dauern, bis sie nach Wien kommt", heißt es zu "campus a". Krick soll etwa Krebserkrankungen, Autismus und 2019 sogar eine Gruppe tansanischer Waisenkinder von HIV geheilt haben.
Als Oberhaupt der 5F Church will sie angeblich die Welt im Namen Christi erlösen. Die 34-Jährige setzt dabei vor allem auf Salbungen, die selbstverständlich gegen eine Spende durchgeführt werden. Auch ihr Buch, T-Shirts und Pullover werden verkauft – ein profitables Geschäftsmodell.
Jeden Sonntag wird der Personenkult rund um Krick bei einem Gottesdienst in Los Angeles zelebriert – samt Live-Band und Gospelgesängen. Wenn sie dann ihren Zuhörern die Hand zum Segen auflegt, bricht die Massenhysterie aus.
Kritiker bezeichnen die "Apostelin" als Betrügerin, die die Heilige Schrift zu ihren Gunsten manipuliert. Auch ehemalige Mitglieder halten nicht hinter dem Berg. So berichtete etwa Matthew Brown, dass Krick jede Woche denselben zwei Mädchen die Dämonen austrieb. Auch bei angeblich geheilten Kranken sah er keine Besserung.
Zudem sei ihre so öffentlichkeitswirksam dargestellte Nähe zu ihren Anhängern nur gespielt – abseits der Kamera wird Krick gut abgeschirmt. Und wie reagiert Krick auf die Kritik? Sie fordert ihre Anhänger auf, die Videos ihrer Kritiker zu ignorieren. Der Neid der Erfolglosen und das Werk des Teufels würden ihren göttlichen Auftrag sabotieren.