Wegen ÖVP-Kürzungen

"Geht si ned aus": Politikerin schwänzt wichtigen Preis

Polit-Zoff um Einsparungen: Eine Szene im OÖ-Landtag führte dazu, dass eine Grünen-Politikerin einer wichtigen Preisverleihung erstmals fernblieb.
Oberösterreich Heute
21.11.2025, 14:35
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Im politischen Streit um die geplanten Einsparungen im Sozial- und Integrationsbereich spitzt sich die Lage zu. Grünen-Sozialsprecherin Ines Vukajlović setzte am Donnerstag ein besonders deutliches Zeichen: Sie blieb der Verleihung des Landespreises für Integration fern – zum ersten Mal überhaupt.

Ausgangspunkt des Konflikts sind die von Landesrat Christian Dörfel (ÖVP) geplanten Kürzungen. Sein Ressort soll die Ermessensausgaben reduzieren – und das trifft vor allem Projekte im Bereich Integration, Jugend und soziale Arbeit. In einzelnen Bereichen ist von bis zu 40 Prozent weniger Fördergeld die Rede.

"Dua ned so"

Grüne und SPÖ machten das im Landtag zum Thema. Für Unruhe sorgte dabei eine Szene während der Debatte: Als Vukajlović eine Zusatzfrage stellte – nämlich, welche Schwerpunkte im Integrationsbereich 2026 gelten sollen – listete Dörfel mehrere Bereiche auf. Eine Bemerkung stieß der Grünen Abgeordneten sauer auf: "Beratung und Betreuung – ist ein Schwerpunkt. Eiso dua ned so."

Vukajlović machte ihrem Ärger danach auf Social Media Luft: "Herr Landesrat, das war weder präzise noch respektvoll. Weder gegenüber mir, noch gegenüber den Menschen, die diese Angebote umsetzen und dringend brauchen."

Am Donnerstagabend zog sie dann die Konsequenz: Trotz ihrer langjährigen Verbundenheit mit dem Landespreis für Integration, den sie selbst mitgestaltet hat, blieb Vukajlović der Veranstaltung heuer zum ersten Mal bewusst fern.

In einem ausführlichen Posting begründet sie ihren Schritt: "Angesichts der aktuellen Entwicklungen und der Umgangsformen miteinander kann ich nicht zu einer Preisverleihung gehen, dem Landesrat zuhören und so tun, als wäre alles in Ordnung."

Vukajlovic ortet zu viele Widersprüche

Sie kritisiert, dass ausgerechnet jene Integrationsprojekte, die derzeit mit Kürzungen von bis zu 40 Prozent konfrontiert sind, beim Landespreis gleichzeitig gefeiert werden sollen. Außerdem bemängelt sie, dass vom Land selbst ausgerufene integrationspolitische Schwerpunkte reduziert werden, während stattdessen neue Maßnahmen präsentiert werden, die sie als reine PR-Aktionen einordnet.

Zudem betont Vukajlović, dass Respekt in der politischen Auseinandersetzung keine Einbahnstraße sei. Wer selbst Wertschätzung einfordere, müsse diese auch anderen entgegenbringen – und genau das passiere ihrer Ansicht nach derzeit nicht. Ihr persönliches Fazit fällt klar aus: "Des geht si ned aus."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 21.11.2025, 16:02, 21.11.2025, 14:35
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