Der Vertrag des Niederländers bei den Bullen läuft eigentlich noch bis 2028. Doch rund um den Vierfach-Weltmeister in der Motorsport-"Königsklasse" halten sich Abgangsgerüchte hartnäckig. Nachdem sein Red-Bull-Team die Dominanz in der Formel 1 verloren hat, sich der Niederländer selbst immer wieder über den so schwer zu fahrenden RB21 beschwerte, stand ein vorzeitiger Abschied vom österreichischen Rennstall im Raum.
Mercedes mit Teamchef Tot9o Wolff, bereits vor Verstappens Red-Bull-Unterschrift am Niederländer interessiert, und Aston Martin galten als Optionen für den 27-Jährigen. Der Rennstall von Milliardär Lawrence Stroll rüstete schließlich auf, holte mit Star-Designer Adrian Newey und Motorenpartner Honda zwei Erfolgsgaranten der Bullen an Bord, und soll Verstappen ein äußerst lukratives Angebot unterbreitet haben. Während sein aktueller Rennstall, ab 2026 erstmals selbst Motorenbauer, Probleme mit dem Antriebsstrang haben soll.
Wagt der Niederländer deshalb den Absprung? Die Spekulationen darüber hielten sich hartnäckig. Allerdings deutet nun einiges auf den Verbleib des Niederländers bei Red Bull hin. Denn eine in Verstappens Vertrag verankerte Ausstiegsklausel soll bald keine Gültigkeit mehr haben, berichtet zumindest "Motorsport.com". Konkret geht es um einen Passus, der dem Niederländer den Abschied von Red Bull am Jahresende ermöglichen würde, wenn der Star-Fahrer Ende Juni nicht unter den Top-Vier der Fahrer-Weltmeisterschaft liegt.
Aktuell belegt der Vierfach-Weltmeister den dritten Rang hinter den beiden McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri, Mercedes-Star George Russell und Ferrari-Pilot Charles Leclerc folgen. Allerdings hat der Monegasse als aktuell Fünftplatzierter bereits 57 Punkte Rückstand auf Verstappen, bei Russell sind es 37.
Bis zum Stichtag Ende Juni stehen noch drei Formel-1-Rennen auf dem Programm – am Sonntag in Barcelona, sowie in Kanada und in Spielberg. Russell und Leclerc müssten in diesen drei Rennen also ordentlich Boden gutmachen auf den Niederländer. Leclerc bräuchte zwei Siege und zumindest einen sechsten Platz, dann dürfte Verstappen selbst aber keinen einzigen WM-Punkt in den nächsten drei Rennen einfahren. Schon nach dem Großen Preis von Spanien am Sonntag könnte die Klausel de facto nicht mehr schlagend werden, wenn Leclerc den Abstand zu Verstappen nicht auf 50 Punkte reduzieren kann. Dann hätte der Monegasse in den zwei verbleibenden Juni-Rennen keine Möglichkeit mehr, am Niederländer vorbeizuziehen.
Eine zweite Ausstiegsklausel in Verstappens Vertrag, die mit dem Verbleib von Red-Bull-Berater Helmut Marko im Zusammenhang steht, greift ebenso nicht, der Grazer hat sich bis 2026 an die Bullen gebunden.
Ein Verstappen-Verbleib bei Red Bull ist aber trotzdem nicht in Stein gemeißelt. Mit viel Geld könnte der Star-Fahrer aus seinem Kontrakt herausgekauft werden. Die Bullen selbst vollzogen erst am Saisonende 2024 die Trennung von Star Sergio Perez, dessen Kontrakt zuvor um zwei Jahre verlängert worden war.
Als Fragezeichen bleibt hingegen Mercedes. Da ist das Arbeitspapier von Russell nach wie vor nicht verlängert, endet im Dezember. Gespräche laufen, allerdings bereits wochenlang. Russell, so heißt es, könnte ein Bullen-Kandidat sein, sollte Verstappen gehen. Und auch bei Aston Martin wäre sicher ein Platz frei, wenn sich Star-Fahrer Verstappen tatsächlich zu einem Abgang durchringen würde.