Alterslimit auch fürs Handy

Große Mehrheit fordert Social-Media-Verbot für Kinder

Kinder unter 14 Jahren sollten Angebote wie TikTok & Co. nicht nutzen dürfen. Auch für Handys sollte es laut Umfrage ein Alterslimit geben.
Team Wirtschaft
21.09.2025, 17:47
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Smartphones, TikTok, Instagram & Co - für viele Kinder und ihre Eltern ein ewiges Streitthema: Ab wann darf der Nachwuchs ein eigenes Handy haben? Und wie lange soll man Social Media verbieten? Genau zu diesen Fragen hat das deutsche Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) jetzt die Stimmung erhoben - das zwar im Nachbarland, allerdings dürften Österreichs Eltern bei der Thematik kaum anders ticken.

Erstes Handy erst mit 11,5 Jahren

Die Mehrheit der 1.300 befragten Erwachsenen meint jedenfalls: Eigene Smartphones sollten erst ab zwölf, soziale Medien erst ab 14 Jahren erlaubt sein. Im Schnitt nannten die Befragten 11,5 Jahre fürs erste Handy und 13,5 Jahre für Instagram & Co. Wer glaubt, dass gebildete Eltern die Problematik entspannter sehen oder dass es Unterschiede zwischen Haushalten mit und ohne Kinder gibt, liegt falsch: Die Altersgrenzen wurden fast überall gleich streng gezogen.

Eigene Medienkompetenz beeinflusst Ergebnis

Spannend: Sobald die Befragten auf mögliche Risiken wie Cybermobbing hingewiesen wurden, zogen sie die Grenze gleich nochmal um vier Monate nach oben. Positive Informationen - etwa, dass Kinder über Smartphones den Kontakt zur Familie halten oder Lernangebote nutzen können - führten hingegen dazu, dass das "Erlaubnisalter" fürs Handy etwas nach unten korrigiert wurde. Auf Aussagen zu Social Media hatte das hingegen kaum einen Einfluss.

Eltern können ihre Kids kaum selbst schützen

Die Studie zeigt zudem, dass die Mehrheit die Verantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen nicht allein bei den Eltern sieht. Rund 60 Prozent gehen nämlich davon aus, dass Mütter und Väter ihre Kinder nicht ausreichend vor den Gefahren von Social Media schützen können. Stattdessen sollten Politik und Plattformen aktiv werden: Zwei Drittel fordern eine stärkere Regulierung durch die Politik, ebenso viele wollen gesetzliche Verpflichtungen für Betreiber von Angeboten, Kinder vor möglichen Gefahren zu warnen.

Bis zu 95 Prozent für Handy-Verbot im Unterricht

Ebenfalls hoch ist die Zustimmung zum Verbot privater Handys an Schulen - und sie wird höher, je jünger die Kinder sind bzw. je stärker das Verbot den Unterricht betrifft. Unterm Strich fordern demnach 53 Prozent ein Handyverbot an allen Schulen, bei Grundschulen sprechen sich sogar 80 Prozent dafür aus. Für ein allgemeines Verbot während des Unterrichts sind 72 Prozent (alle Schulen) bzw. stolze 95 Prozent (Grundschulen).

Schulen sollten Kinder besser vorbereiten

Gleichzeitig sieht die große Mehrheit die Schulen in der Pflicht, Kenntnisse im verantwortungsvollen Umgang mit Internet und die sinnvolle Verwendung von Smartphones zu vermitteln. 82 Prozent stimmen dem "eher" bzw. "voll und ganz" zu. Eine Weitergabe von entsprechendem Wissen bereits im Kindergarten trifft jedoch kaum auf Zustimmung.

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