Spektakulärer Einsatz am Mittwochmorgen in Wien: Bei der 220-Millionen-Euro-Baustelle des Landesgerichts rückten rund 20 Finanzbeamte an – eine routinemäßige Kontrolle beim traditionsreichen Justizgebäude im Herzen der Stadt, das derzeit umfassend saniert wird.
Wer am Morgen das "Graue Haus" betrat, staunte nicht schlecht: Vor dem Landesgericht für Strafsachen reihten sich Einsatzfahrzeuge der Finanzpolizei und Funkstreifenwagen. Laut "Krone" stehen Ermittlungen wegen mutmaßlicher Schwarzarbeit und Lohndumping im Fokus. Die Behörden prüfen mögliche Verstöße im Umfeld der milliardenschweren Schattenwirtschaft in Österreich.
Die Uniformierten wurden von rund 20 Finanzbeamten bei der Aktion unterstützt. Ziel war die Großbaustelle im historischen Justizkomplex, in dem nicht nur das Straflandesgericht, sondern auch die Staatsanwaltschaft und die Justizanstalt Josefstadt untergebracht sind. Letztere ist mit über 1.000 Insassen das größte Gefängnis des Landes.
Seit 2023 läuft dort ein Sanierungsprojekt mit einem Volumen von rund 220 Millionen Euro. Auf über 100.000 Quadratmetern – das entspricht 550 Einfamilienhäusern – wird das Gebäude modernisiert. Kontrolliert wurde laut Bericht auch der parallel stattfindende U-Bahn-Ausbau vor dem Gericht.
Im Zentrum der Ermittlungen steht der Verdacht, dass auf der Baustelle systematisch gegen Arbeits- und Steuerrecht verstoßen wurde. Die Beamten überprüften Unterlagen der beauftragten Firmen sowie deren Subunternehmen. Nach ersten Erkenntnissen wurden mehrere Anzeigen erstattet.