Extreme Wetter-Kapriolen: Im Südwesten von Nordrhein-Westfalen kam es Dienstagfrüh zu mehreren Einsätzen wegen überfluteter Keller, Wohnungen und Straßenzüge. Zeitweise warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor "extrem heftigem Regen".
In Mönchengladbach musste laut Focus.de sogar eine ganze Familie aus einer vollgelaufenen Wohnung befreit werden. Andere Menschen können teils gar nicht mehr aus ihren Häusern. Ebenso mussten zahlreiche Autofahrer gerettet werden, die in ihren Autos gefangen waren. Eltern durften am Dienstagmorgen selbst entscheiden, ob ihre Kinder zur Schule gehen.
"Es zeigen sich Wassermassen, wie wir das alle noch nicht erlebt haben", schreibt der Bürgermeister von Bedburg, Sascha Solbach, auf Facebook. Die Stadt sei zwar gut vorbereitet gewesen, doch die aktuelle Lage sei "unvorstellbar".
In der Region gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unterdessen neue Warnungen heraus. "Im Bereich des Pützbaches besteht die Gefahr der Überflutung", heißt es.
In der Region von Bedburg und des Pützbaches sind die Einsatzkräfte derzeit daran, mehrere tausend Sandsäcke heranzuschaffen. Gleichzeitig wird das Wasser aus Kellerräumen und Straßen abgepumpt. Vor Ort sind Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und anderer Rettungsorganisationen.
Menschen in diesem Bereich sollen die Heiz- und Kochgeräte abschalten, wie auch das Gebiet verlassen. "Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte. Denken Sie an Ihre direkten Nachbarn. Helfen Sie Kindern, älteren und anderen hilfsbedürftigen Personen", weist das Bundesamt die Bevölkerung in einer Meldung an.
Die Polizei und die Feuerwehr meldeten am Vormittag zahlreiche Einsätze. Auf der Autobahn kippte ein Lastwagen um, vermutlich wegen Aquaplaning. In Mönchengladbach rückte die Feuerwehr bereits zu 100 Einsätzen aus, 400 stünden noch an.
Vorerst hebt der Deutsche Wetterdienst die Unwetterlage im Westen Deutschlands auf. Bis am Nachmittag warnt der Dienst dennoch stellenweise vor Starkregen. Auch am Nachmittag und am Abend kann es in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen noch stark regnen.