Dieser Krimi könnte auch als wilder Road-Movie durchgehen: Ein einschlägig vorbestrafter Steirer (36) nutzte einen seiner Haftausgänge in Hirtenberg (NÖ) zur Flucht, im Jänner 2024 brauste er mit dem gestohlenen Range Rover eines Autohauses in Wr. Neustadt Richtung Deutschland, wo seine zwei Kinder und die Freundin warteten.
Dafür schlug er die Fensterscheibe des Rollators ein, kletterte durch das entstandene Loch in die Firmenräumlichkeiten. Schaden: knapp 30.000 €.
Sein Weg führte über die Schweiz – erst stieg er übers Dach in ein Haus ein, um sich zu rasieren, stahl einen Porsche Cayenne von einem Firmenareal (Preis ab 138.000 €). In einem Tankstellen-Shop in Wettingen drückte der 36-Jährige einer Angestellten mit einem dolchartigen Messer gegen den Bauch, erbeutete 2.406 € aus der Kassa.
Noch in der Schweiz wechselte er die Fluchtfahrzeuge, erst auf einen Mercedes, dann stieg er auf einen Jeep Cherokee direkt aus dem Showroom einer renommierten Firma um. In Deutschland konnte der Steirer schließlich gefasst werden.
Beim Prozess am Dienstag am Landesgericht in Wr. Neustadt fasste der Angeklagte u.a. wegen des Verbrechens des schweren Raubes sieben Jahre Haft aus – zusätzlich zu einer Verurteilung wegen Diebstahls und Verstößen gegen das Waffengesetz. Im Juni 2024 war er vom Amtsgericht Leverkusen (D) zu der Haftstrafe verurteilt worden (1 Jahr fest, 1 Monat bedingt). Der Angeklagte meldete nach der Urteilsverkündung in Wr. Neustadt Nichtigkeitsbeschwerde an, somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.