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Geheimes Video belastet FPÖ-Chef Strache schwer

Heute Redaktion
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Laut Recherchen des "Spiegel" und "SZ" soll der FPÖ-Obmann einer Russin öffentliche Aufträge im Tausch gegen Wahlkampfhilfe angeboten haben.

Im Jahr 2017 soll der nunmehrige Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) vor seiner Regierungsbeteiligung einer "reichen Russin" – sollte sie ihm zum Wahlsieg helfen – öffentliche Aufträge angeboten haben. Das geht aus einem heimlich aufgenommenen Video hervor, berichten der "Spiegel" und "SZ" am Freitag. Die Russin war ein Lockvogel.

Wie die Medien berichten, zeigt das Video ein Treffen von Strache und seinem Parteikollegen und heutigen FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus im Juli 2017 auf Ibiza. Sie gab sich als Nichte eines russischen Oligarchen aus und behauptete, rund 250 Millionen Euro in Österreich investieren zu wollen.

Dabei betonte sie immer wieder, dass es sich dabei auch um Schwarzgeld handeln könnte. Dennoch blieben sowohl Strache als auch Gudenus sitzen und diskutierten über Anlagemöglichkeiten.

Übernahme der "Kronen Zeitung"

In dem über sieben Stunden langen Video werden die Pläne sogar konkreter: Man dachte daran, die "Kronen Zeitung" zu übernehmen. Strache sagt in den Aufnahmen: "Wenn sie die 'Kronen Zeitung' übernimmt drei Wochen vor der Wahl und uns zum Platz eins bringt, dann können wir über alles reden".

Und: "Das erste in einer Regierungsbeteiligung, was ich dir zusagen kann, ist: Der Haselsteiner kriegt keine Aufträge mehr." Mutmaßlich hat er also öffentliche Aufträge angeboten. Im Video betont der FPÖ-Chef immer wieder, er wolle nichts illegales tun.

Die "Russin" könne auch spenden, allerdings nicht direkt an die Partei, sondern an Vereine, um keine Meldung beim Rechnungshof abgeben zu müssen.

Beratungen laufen

Wie der "Standard" berichtet, sollen sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Strache zu der Causa beraten. Erst danach wolle die Regierungsspitze eine Stellungnahme abgeben.

Strache selbst bestätigt, an diesem "feuchtfröhlichen" Abend dort gewesen zu sein. Aber er habe immer darauf hingewiesen, dass alle Gesetze einzuhalten seien. Es müsse immer "rechtskonform, legal und mit unserem Parteiprogramm übereinstimmen", wie es der spätere Vizekanzler in dem Video ausdrückt.

Strache und Gudenus geben gegenüber "SZ" und dem "Spiegel" an, nichts Illegales getan zu haben. Sie hätten kein Geld genommen oder gefordert. Bei dem rein privaten Treffen sei viel Alkohol im Spiel gewesen.

Es ist nicht klar, wer das Video aus welchen Gründen aufgenommen hat.

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