"Zeitfenster schließt sich"

Heißestes Jahr seit 125.000 Jahren – nun droht "Chaos"

Ein neuer Klima-Report schlägt Alarm: 2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Menschheit – das Zeitfenster zum Handeln werde immer enger.
Bernd Watzka
03.11.2025, 12:05
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Das Jahr 2024 war nicht nur ein Hitzerekord – es könnte das heißeste seit über 125.000 Jahren gewesen sein. Zu diesem dramatischen Befund kommt die sechste Ausgabe des "State of the Climate Report", veröffentlicht in der Fachzeitschrift "BioScience". Er wurde von einem internationalen Forschungsteam der Oregon State University verfasst, mit Beteiligung des renommierten Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).

"Vitalparameter" sind bedroht

Der Bericht liest sich wie eine düstere Bestandsaufnahme: 22 von 34 sogenannten "Vitalparametern" der Erde – darunter Meereis, Oberflächentemperatur, Ozeanwärme oder Waldverluste durch Feuer – befinden sich im Krisenmodus und driften weiter in gefährliche Bereiche ab.

Warnung vor "Kipp-Elementen"

PIK-Direktor Johan Rockström warnt: "Die beschleunigende Klimakrise bedroht die zentralen Funktionssysteme unseres Planeten – von Meeresströmungen bis zur Trinkwasserversorgung." Besonders kritisch seien Kipp-Elemente wie die Atlantische Umwälzströmung (AMOC), deren Zusammenbruch massive globale Folgen hätte.

Hoffnung besteht trotz Krisen

Trotz der alarmierenden Daten bietet der Report auch Hoffnung: Die Autoren skizzieren konkrete Maßnahmen in den Bereichen Energie, Ökosysteme und Ernährung, die eine Wende bringen könnten – wenn sie schnell umgesetzt werden.

Strategien gegen die globale Erderwärmung

1
Energie
Bis 2050 könnten erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Wind im besten Fall 70 Prozent des weltweiten Strombedarfs decken, heißt es in dem Bericht. Ein rascher Ausstieg aus fossilen Brennstoffen würde einen der größten Beiträge zum Klimaschutz leisten.
2
Natur
Durch Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen wie Wäldern, Feuchtgebieten und Mooren könnten bis 2050 jährlich rund 10 Gigatonnen CO2-Emissionen zurückgeholt oder vermieden werden – das entspräche einem Viertel der derzeitigen jährlichen Emissionen.
3
Ernährung
Weniger Lebensmittelverschwendung und mehr pflanzliche Ernährung könnten den Ausstoß deutlich senken – und gleichzeitig die Gesundheit fördern. Lebensmittelverluste und -abfälle sind derzeit für 10 Prozent des globalen Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich.

Risiken für Erde "steigen rapide"

Leitautor William Ripple betont: "Strategien zur Eindämmung des Klimawandels gibt es – sie sind bezahlbar und sofort umsetzbar. "Aber das Zeitfenster schließt sich", so der Forscher. Ohne wirksame Strategien werden die Risiken "rapide steigen". Diese Gefahren würden "Frieden, Regierbarkeit, öffentliche Gesundheit und Ökosysteme gefährden", heißt es weiter.

Fakt ist: Jeder vermiedene Zehntelgrad zählt – und entscheidet womöglich über das Klima, in dem unsere Kinder leben werden.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 06.11.2025, 11:53, 03.11.2025, 12:05
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