Das Jahr 2024 war nicht nur ein Hitzerekord – es könnte das heißeste seit über 125.000 Jahren gewesen sein. Zu diesem dramatischen Befund kommt die sechste Ausgabe des "State of the Climate Report", veröffentlicht in der Fachzeitschrift "BioScience". Er wurde von einem internationalen Forschungsteam der Oregon State University verfasst, mit Beteiligung des renommierten Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
Der Bericht liest sich wie eine düstere Bestandsaufnahme: 22 von 34 sogenannten "Vitalparametern" der Erde – darunter Meereis, Oberflächentemperatur, Ozeanwärme oder Waldverluste durch Feuer – befinden sich im Krisenmodus und driften weiter in gefährliche Bereiche ab.
PIK-Direktor Johan Rockström warnt: "Die beschleunigende Klimakrise bedroht die zentralen Funktionssysteme unseres Planeten – von Meeresströmungen bis zur Trinkwasserversorgung." Besonders kritisch seien Kipp-Elemente wie die Atlantische Umwälzströmung (AMOC), deren Zusammenbruch massive globale Folgen hätte.
Trotz der alarmierenden Daten bietet der Report auch Hoffnung: Die Autoren skizzieren konkrete Maßnahmen in den Bereichen Energie, Ökosysteme und Ernährung, die eine Wende bringen könnten – wenn sie schnell umgesetzt werden.
Strategien gegen die globale Erderwärmung
Leitautor William Ripple betont: "Strategien zur Eindämmung des Klimawandels gibt es – sie sind bezahlbar und sofort umsetzbar. "Aber das Zeitfenster schließt sich", so der Forscher. Ohne wirksame Strategien werden die Risiken "rapide steigen". Diese Gefahren würden "Frieden, Regierbarkeit, öffentliche Gesundheit und Ökosysteme gefährden", heißt es weiter.
Fakt ist: Jeder vermiedene Zehntelgrad zählt – und entscheidet womöglich über das Klima, in dem unsere Kinder leben werden.