In Mailand ist am Dienstagabend ein 29-jähriges Model aus Bergamo getötet worden. Ihr Ex-Partner, ein 52-Jähriger aus Biella, soll die junge Frau mit mindestens 24 Messerstichen ermordet haben. Nachbarn hörten verzweifelte Schreie aus der Wohnung und alarmierten die Polizei – doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät.
Laut Ermittlungen brach der Mann gegen 21:30 Uhr in die Wohnung seiner ehemaligen Partnerin ein. Er soll dafür einen nachgemachten Schlüssel benutzt haben. Das berichtet "Sky Italia". Zu diesem Zeitpunkt telefonierte die Influencerin offenbar mit einem Ex-Freund, dem sie kurz vor ihrem Tod noch zurief: "Hilfe, ruf die Polizei!"
Als die Polizei eintraf, war die Frau bereits verletzt. Kurz darauf waren erneut Hilferufe zu hören: "Er ersticht mich, Hilfe!" Nachdem die Polizisten schließlich die Tür öffnen konnten, fanden sie das Model am Boden liegend, mit zunehmend schwerer Atmung, vor. Jegliche Hilfe kam zu spät. Eine noch ausstehende Autopsie soll klären, wie viele Verletzungen es genau gab und welche davon tödlich waren.
Der mutmaßliche Täter sitzt derzeit im Gefängnis San Vittore in Untersuchungshaft und wird dort in Einzelhaft gehalten. Nachdem er die junge Italienerin mit einem Springmesser getötet hatte, verletzte er sich selbst mit Schnittwunden und verbrachte eine Nacht im Niguarda-Krankenhaus, bevor er in die Zelle gebracht wurde.
Der 52-Jährige ist bereits wegen Betrugs mit Luxusautos und Körperverletzung vorbestraft. Bei einer Durchsuchung seines Hauses in Cervia stellten die Ermittler rund ein Dutzend Messer – darunter Teppich- und Springmesser – sowie mehrere Schreckschusspistolen sicher.
Bei der Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter verweigerte der Mann die Aussage – wie schon zuvor im Krankenhaus nach seiner Festnahme. Seine bisherige Anwältin Simona Luceri, die inzwischen durch einen vom Tatverdächtigen selbst gewählten Verteidiger ersetzt wurde, erklärte, ihr Mandant sei "nicht bei klarem Verstand". Er habe kein Wort gesprochen und wirke resigniert, als hätte er das Geschehen noch nicht realisiert.
Nachbarn berichteten, sie hätten eine Frau um Hilfe schreien hören, mit Rufen wie "Ich werde es nicht wieder tun", "Ich liebe dich" und "Hör auf, ich habe eine Familie". Einige sahen die junge Frau kniend und schreiend auf dem Balkon, während der 52-Jährige sie schlug.
Auch Personen aus dem Umfeld des Opfers, darunter ein Ex-Freund, der ein gutes Verhältnis zu ihr hatte, wurden vernommen. Seine Aussagen halfen den Ermittlern, die Beziehung zwischen der Frau und der mutmaßlichen Mörder nachzuvollziehen. Im Haftbefehl wird von einem "erschreckenden Bild" gesprochen, das von zunehmender "Belästigung und Gewalt" geprägt war.