Drittwärmster Februar

Die Erde glüht – Historischer Minusrekord beim Meereis

Noch nie gab es seit Beginn der Messgeschichte so wenig Meereis wie heute. Auch in Europa waren die Temperaturen im Februar viel zu hoch.
Bernd Watzka
06.03.2025, 06:01

Das Eis schmilzt und schmilzt: Die tägliche globale Meereisausdehnung des "Ewigen Eises" in beiden Polarregionen erreichte Anfang Februar 2025 ein neues Allzeitminimum. Für den Rest des Monats blieb es unter dem bisherigen Rekord vom Februar 2023, berichtet der EU-Wetterdienst Copernicus.

Niedrigste monatliche Ausdehnung

Meteorologen sind entsetzt: Das arktische Meereis erreichte im Februar mit 8 Prozent unter dem Durchschnitt die niedrigste monatliche Ausdehnung. Dies ist der dritte Monat in Folge, in dem die Meereis-Ausdehnung einen Rekordwert für den entsprechenden Monat erreicht hat.

Erschreckende Fakten: Die dunkelblaue Linie (ganz unten links) beschreibt die Meereis-Ausdehnung im heurigen Jahr.
C3S/ECMWF/EUMETSAT

Drittwärmster Februar weltweit

Der Vormonat war zudem der drittwärmste Februar weltweit – mit einer durchschnittlichen Oberflächenlufttemperatur von 13,36 Grad – 0,63 Grad über dem Februar-Durchschnitt des Zeitraums 1991 bis 2020 und nur geringfügig wärmer (0,03 Grad) als der viertwärmste des Jahres 2020.

1,59 Grad über vorindustrieller Zeit

Der vergangene Februar lag zudem 1,59 Grad über dem geschätzten Durchschnitt von 1850 bis 1900, der zur Definition des vorindustriellen Niveaus herangezogen wurde. Zudem war es der 19. Monat in den letzten 20 Monaten, in dem die globale durchschnittliche Oberflächenlufttemperatur mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag.

Viel zu heiß im Arktisraum

Die globale Durchschnittstemperatur im Arktisraum (Dezember 2024 bis Februar 2025) war – mit 0,71 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 – für diese drei Monate die zweithöchste jemals gemessene Temperatur. Sie war damit 0,05 Grad kühler als der Rekord für den nördlichen Winter 2024.

Der 12-Monats-Zeitraum von März 2024 bis Februar 2025 lag 0,71 Grad über dem Durchschnitt von 1991 bis 2020 – und 1,59 °C über dem vorindustriellen Niveau.

Februar setzt unheimliche Serie fort

"Der Februar 2025 setzt die Serie von Rekordtemperaturen oder Beinahe-Rekordtemperaturen fort, die in den vergangenen zwei Jahren beobachtet wurden", erklärt Meteorologin Samantha Burgess. "Eine der Folgen einer wärmeren Welt ist das Schmelzen des Meereises." Der Klimawandel habe an beiden Polen "die globale Meereisbedeckung auf ein Allzeitminimum gedrückt."

Alpen von Erderwärmung besonders betroffen

Die durchschnittliche Temperatur in Europa lag im Februar 2025 bei 0,44 Grad und damit 0,40 Grad über dem Februar-Durchschnitt von 1991 bis 2020. In Nordeuropa und in den Alpen lagen die Temperaturen am deutlichsten über dem Durchschnitt.

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