Am Sonntag wurde beim Mahnmal am Platz vor der ehemaligen Synagoge in Mödling den Opfern der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gedacht. Dabei kam es zu einem unschönen Zwischenfall. Die Veranstaltung wurde durch Nazi-Propaganda gestört, "Heute" berichtete.
Während eines Musikstücks ertönte aus einem nahegelegenen Wohnhaus plötzlich für etwa zwei bis drei Minuten eine Rede Adolf Hitlers. Die etwa 50 Besucher zeigten sich fassungslos. Laut Stadtrat Stephan Schimanowa (SPÖ) soll es sich um eine gezielte Störaktion gehandelt haben.
Die Stadt hat daraufhin Anzeige erstattet. Demnach hätten Bürgermeisterin Silvia Drechsler (SPÖ) und ihr Vize Rainer Praschak (Grüne) den Beamten des Landesamtes für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung über den Vorfall Bericht erstattet.
Wie der "Kurier" berichtet, konnte man der Polizei sehr konkrete Hinweise darauf liefern, aus welcher Wohnung die Rede abgespielt worden war. Polizeisprecher Johann Baumschlager bestätigte gegenüber der Zeitung, dass es bereits "erste gute Ermittlungsansätze hinsichtlich des Täters" gebe. Man sei zuversichtlich, den Fall bald lösen zu können.
Im Raum steht jedenfalls der Verdacht der nationalsozialistischen Wiederbetätigung. Im Falle einer Verurteilung droht hier eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.