2:1 gegen die Austria, 3:1 gegen Sturm Graz. Rapid erlebt in der Bundesliga einen (zu) späten Höhenflug. Die Chance auf den Titel ist längst dahin, zumindest Rang fünf wurde am Sonntag fixiert.
Abseits des Rasens sind in Hütteldorf viele Baustellen offen. Geschäftsführer Steffen Hofmann sprach auf "Sky" über einige davon. Auch über seine persönliche. Der 44-Jährige nahm sich im April während der sportlichen Krise eine längere Auszeit.
"Es ist nicht immer lustig, was hier passiert", erzählt Hofmann. "Jeder, der mich wirklich kennt, der weiß, wie nahe mir dieser Klub ist, wie nahe mir die Menschen sind. Das ist ein großer Teil meines Lebens, das geht mir manchmal sehr nahe."
Der einstige Kapitän weiter: "Die Pause hat mir persönlich richtig gutgetan, ich konnte mir Gedanken machen, abschalten, war weg vom Tagesgeschäft. Ich konnte meine Lehren ziehen." Hat er sich die Sinn-Frage gestellt? "Sicher", gesteht Hofmann. Im "Kurier" hatte der "Fußballgott" zudem gemeint, dass er "zusätzlich einiges hatte, das mich persönlich sehr beschäftigt hat."
Fakt ist: Hofmann ist zurück – und voller Tatendrang. "Ich mache alles, damit Rapid wieder erfolgreich wird. Ich gehe jeden Tag gerne in die Arbeit."
Der grün-weiße Geschäftsführer gab am Sonntag auch ein Update zur Trainersuche. Dass mit Top-Kandidat Peter Stöger bereits alles unter Dach und Fach sei, verneinte er. "Die Gespräche sind nach wie vor am Laufen. Der Mecki (Markus Katzer, Anm.) hat viele Gespräche geführt, auch mit anderen Trainern. Sowohl aus dem Inland als auch dem Ausland. Es ist noch nichts unterschrieben, es gibt noch keine Einigung mit irgendeinem Trainer. Solange das nicht der Fall ist, werden wir uns nicht großartig zu irgendwelchen Namen äußern. Dass Peter Stöger im Topf ist, ist bekannt. Er ist ein Trainer, der schon viel gesehen hat. Schauen wir mal, was kommen wird."
Das Profil des kommenden Coaches beschreibt Hofmann wie folgt: "Das Wichtigste ist, dass er fachlich top ist. Für uns ist es wichtig, dass wir jemanden haben, der die Mannschaft und den Klub versteht. Der Gefühl für Situationen hat. Weil wir doch sehr emotional sind. Und das dann auch analytisch betrachten kann. Und nicht mit diesen extremen Emotionen, die bei uns teilweise unterwegs sind. Jemand, der Erfahrung hat und die Dinge sachlich sehen kann. Und ein Typ Mensch ist, der mit den Spielern gut umgehen kann. Das ist das, was unsere Mannschaft in der nächsten Saison brauchen wird."
Zum vierten Mal in Serie beendet Rapid die Saison nicht am "Stockerl". "Wir sind alle davon ausgegangen, dass wir mit diesem Kader um einen anderen Platz spielen", sagt Hofmann, der auch das Erreichen des Conference-League-Viertelfinales relativiert. "Mit den Gegnern, die wir gehabt haben, brauchen wir uns nicht allzu viel darauf einbilden. Natürlich sind wir happy, wenn man im Viertelfinale ist. Aber das Ziel war dann natürlich Chelsea im Halbfinale. Und das haben wir auch nicht geschafft. Von daher waren viele Sachen, die richtig gut waren. Aber auch viele Sachen dabei, die wir nächste Saison viel besser machen müssen."