Die ungarisch-US-amerikanische Biochemikerin Katalin Karikó, Mitentwicklerin der mRNA-Technologie und Nobelpreisträgerin, besuchte die Medizinische Universität Wien. Bei ihrem Aufenthalt gab sie Einblicke in die zukünftigen Möglichkeiten der mRNA-Anwendung in Medizin und Therapie.
"Wir freuen uns, mit Katalin Karikó eine Pionierin der Medizin an der MedUni Wien begrüßen zu dürfen", sagte Rektor Markus Müller. Ihre Forschung eröffne neue Wege in der Behandlung von Krankheiten wie Krebs oder genetischen Störungen und bilde die Grundlage für eine neue Ära der personalisierten Medizin.
Karikó betonte, dass der Erfolg der COVID-19-Impfstoffe auf jahrzehntelanger Grundlagenforschung beruhe: "Der Erfolg des COVID-19-mRNA-Impfstoffs ist das Ergebnis von 60 Jahren mRNA-Forschung." Diese Arbeit ebne den Weg für neue Therapien bei bislang nicht behandelbaren Erkrankungen.
Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermutigte sie, Resilienz zu entwickeln: "Für die Studierenden ist es wichtig zu lernen, wie sie mit Stress umgehen und konzentriert bleiben können."
Im Rahmen ihres Besuchs erhielt Karikó die Ehrendoktorwürde sowie die Semmelweis-Medaille der MedUni Wien. In einem Gastvortrag sprach sie über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der mRNA-Technologie und traf sich zum fachlichen Austausch mit Doktoratsstudenten.
Katalin Karikó wurde 1955 in Ungarn geboren und promovierte an der Universität Szeged. Nach ihrer Übersiedlung in die USA forschte sie jahrzehntelang an der Universität von Pennsylvania. Gemeinsam mit Drew Weissman entwickelte sie Methoden, mRNA für den Einsatz im menschlichen Körper nutzbar zu machen. Für diese bahnbrechende Entdeckung wurde ihr 2023 der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen.