Smartphone-Test

Honor 400 trifft im "Heute"-Test die goldene Mitte

Das Honor 400 Pro geigte im Test mit Kraft, Kameras und KI für weit unter 1.000 Euro groß auf. Das Basis-Modell Honor 400 ist noch viel günstiger.
Rene Findenig
07.07.2025, 08:00
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Das erst kürzlich getestete Honor 400 Pro überraschte die "Heute"-Tester und schockte die Flaggschiff-Konkurrenz, denn für 799 Euro ließ es kaum etwas vermissen, das sonst nur weit über 1.000 Euro teure Smartphones können. Die Kombination aus hochwertigem Design, starkem Display, leistungsfähiger Kamera und modernster Hardware sowie netten KI-Anwendungen machten das Pro-Modell zu einem echten Geheimtipp mit Potenzial zum Bestseller. Das Basis-Modell startet wiederum mit 449 Euro noch weit günstiger – "Heute" hat getestet, wie groß die Einschnitte sind und ob auch das Mittelklasse-Modell so überzeugt.

Mit dem Honor 400 will der Hersteller zeigen, dass Mittelklasse längst nicht mehr langweilig sein muss. Schon beim ersten Kontakt fällt auf: Das Gerät wirkt hochwertig, liegt gut in der Hand und präsentiert sich in einem Design, das in dieser Preisklasse selten ist. Wir haben das Honor 400 über mehrere Tage im Alltag getestet und nehmen es unter die Lupe: von der Verarbeitung über Display und Performance bis hin zu Kamera, Akku und Software. Das Honor 400 macht auf den ersten Blick Eindruck. Mit Abmessungen von 156,5 mal 74,6 Millimetern und einer Dicke von nur 7,3 Millimetern gehört es zu den handlicheren Smartphones seiner Klasse.

Gold kehrt endlich in die Smartphone-Welt zurück

Das Gewicht liegt bei moderaten 184 Gramm. Diese Kombination sorgt dafür, dass das Gerät weder klobig noch billig wirkt. Im Gegenteil: Die Rückseite aus glänzendem Glas verleiht dem Smartphone einen fast schon luxuriösen Auftritt, wie man ihn normalerweise nur bei High-End-Geräten findet. Die Verarbeitung ist tadellos. Der Übergang zwischen Display, Rahmen und Rückseite ist nahtlos, es gibt keine scharfen Kanten. Honor setzt bei den Farben auf edle Töne – endlich kehrt Gold in die Smartphone-Welt zurück, außerdem gibt es ein schwarzes Modell. Allerdings sind Fingerabdrücke auf der Rückseite sichtbar, Putzen bleibt also nicht ganz aus.

Eine Besonderheit gibt es im Verkauf. Die Modellvariante mit 256 Gigabyte (GB) internem Speicher gibt es in Österreich bei Mediamarkt, die Version mit 512 GB gibt es exklusiv bei Magenta in Kombination mit einem wählbaren Tarif (zwischen rund 20 und 70 Euro monatlich). Zu den größten Highlights des Honor 400 zählt das Display. Honor verbaut ein 6,55 Zoll großes OLED-Panel mit einer Auflösung von 2.736 x 1.264 Pixeln für gestochen scharfe Inhalte. Texte sind klar lesbar, Bilder und Videos wirken brillant. Auch bei der Farbdarstellung liefert das OLED-Panel Bestwerte: Farben erscheinen kräftig und lebendig, Kontraste sind hervorragend.

Superflüssiger und auch superhelles OLED-Display

Das Display bietet eine variable Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz für flüssiges Scrollen, schnelle Animationen und ein insgesamt fließenderes Nutzererlebnis. Besonders beim Gaming oder App-Wechseln fällt der Unterschied gegenüber Geräten mit 60 Hertz auf. Die maximale Helligkeit liegt bei beeindruckenden 5.000 Nits, sodass auch bei greller Sonne alle Inhalte problemlos erkennbar bleiben. Dank einer PWM-Frequenz von 3.840 Hz wird Flimmern reduziert, was die Augen schont. Dem Pro-Modell steht das Display des Basis-Modells ebenso wie das Design übrigens kaum nach – etwas kleiner, leichter, minimal geringere Auflösung.

Und unter der Haube? Da arbeitet der Snapdragon 7 Gen 3, während das Pro-Modell auf den Snapdragon 8 Gen 3 setzt. Auch beim Arbeitsspeicher gibt es Unterschiede – zwölf GB sind es beim Pro, acht beim Honor 400, in beiden Fällen kann er aber per RAM-Turbo virtuell verdoppelt werden. Unterstützt wird der Chip von einer Adreno-720-GPU, die selbst bei grafisch etwas aufwendigeren Spielen eine gute Figur macht. Im Alltag läuft das Honor 400 flüssig und zuverlässig. Apps starten zügig, Multitasking gelingt ohne Ruckler. Auch beim Scrollen durch Webseiten oder soziale Netzwerke gibt es durch die Ausstattung keinerlei Verzögerungen.

Für wen das Basis- und Pro-Modell gedacht ist

In Benchmark-Tests zeigt sich trotzdem, warum man bei anspruchsvollerer Nutzung wie High-End-Gaming oder Videobearbeitung besser zum Pro-Modell greift, während für die Nutzung im Alltag das Basis-Modell völlig ausreicht. Im Test mit Geekbench 6 kommt das Honor 400 im Single-Core auf rund 1.350 und im Multi-Core auf 4.150 Punkte, die GPU schafft es auf rund 3.500 Punkte. Das Pro schnitt da deutlich besser mit rund 2.100 Punkten im Single-Core, 6.500 Punkten im Multi-Core und 13.100 Punkten bei der GPU ab. Vergleichbar ist die Leistung des Honor 400 rein nach den Leistungswerten in etwa mit dem Nothing Phone (2) aus 2023.

Der acht GB große und virtuell erweiterbare LPDDR5-Arbeitsspeicher sorgt dafür, dass mehrere Anwendungen parallel geöffnet bleiben können, ohne dass das System ins Stocken gerät. In der von uns getesteten Top-Variante stehen 512 GB schneller UFS-3.1-Speicher zur Verfügung, der genug Platz für Fotos, Videos und Apps bietet. Eine Speichererweiterung per microSD ist nicht möglich. Eine IP65-Zertifizierung schützt das Gerät gegen Staub und Strahlwasser, sodass es den Einsatz bei Regen problemlos übersteht. Eintauchen ins Wasser sollte man allerdings vermeiden. Anders beim Pro-Modell, das ist mit IP68 und 69 zeitweise wasserdicht.

Hauptkamera stark und mit fantastischer KI

Bei der Kamera zieht Honor alle Register. Die Hauptkamera des Honor 400 löst mit satten 200 Megapixeln auf. Der große Samsung-ISOCELL-HP3-Sensor liefert bei Tageslicht scharfe, detailreiche Fotos mit kräftigen, aber natürlichen Farben. Die KI-gestützte Honor Image Engine sorgt für eine intelligente Anpassung von Kontrasten, Dynamik und Belichtung, was besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen hilft. HDR-Aufnahmen werden schnell verarbeitet und bieten eine gute Durchzeichnung zwischen hellen und dunklen Bildbereichen. Viele KI-Funktionen helfen beim Knipsen, fast zahllose Anwendungen gibt es dann für die Bild-Nachbearbeitung.

Neben der Hauptkamera gibt es eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera mit einem Sichtfeld von 112 Grad, die bei guten Lichtbedingungen solide Ergebnisse liefert. Allerdings sinkt die Qualität bei wenig Licht deutlich ab: Details gehen verloren, Rauschen tritt auf, und Verzerrungen an den Rändern sind sichtbar. Eine separate Makrokamera besitzt das Honor 400 nicht; Makro-Aufnahmen werden über die Ultraweitwinkel-Linse realisiert, die dabei jedoch sehr ansehliche Ergebnisse abliefert. Insgesamt ist das Kamerasystem überragend für den Preis, denn in den allermeisten Situationen erledigt die Hauptkamera alle Fotos sehr beeindruckend.

Was die KI mit den Bildern macht, ist wirklich sehenswert

Die Frontkamera des Honor 400 ist mit 50 Megapixeln überdurchschnittlich hoch aufgelöst und liefert bei Tageslicht beeindruckend detailreiche Selfies. Für Videoaufnahmen unterstützt das Honor 400 offiziell maximal 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde. Die optische Bildstabilisierung (OIS) der Hauptkamera und die elektronische Stabilisierung (EIS) sorgen für relativ ruhige Aufnahmen, doch bei schnellen Bewegungen oder schlechten Lichtverhältnissen stößt das System an seine Grenzen. In Sachen KI bietet das Honor 400 dafür mehr als jedes andere Smartphone der Preisklasse. Und was die KI mit den Bildern macht, ist wirklich sehenswert.

Einige der spektakulärsten Bild-Funktionen siehst du in der Bildstrecke oben! Was man erwarten darf? Der "AI Super Zoom" peppt den maximal 30-fachen Zoom der Kamera ordentlich auf und knipst per KI die vergrößerten Motive weit schärfer. Wer dagegen bereits geknipst hat, kann in der Honor-Fotogalerie Bilder per "AI Upscale" nachschärfen und hochauflösender wirken lassen. Außerdem erkennt die KI automatisch Passanten in den Bildern und entfernt diese auf Motiven (AI Erase Passers-By). Objekte lässt "AI Eraser" verschwinden, Spiegelungen in Scheiben "AI Remove Reflection". Und: "Image to Video" macht aus nur einem Bild ein Video.

"Image to Video" am Honor 400

Honor hat beim Honor 400 Googles KI-Videogenerator Veo 2 direkt in die hauseigene Galerie integriert. Per "Image to Video"-Funktion entstehen so mit nur einem Foto bis zu fünf Sekunden lange Videoclips ohne Ton.

Die Animationen sind zwar vom Zufall abhängig und können nicht manuell definiert werden, fallen aber – abhängig vom eingefangenen Motiv, oft wirklich beeindruckend und witzig aus.

"Image to Video" soll es laut Honor-Angaben für Käufer der Smartphones zwei Monate lang gratis geben. Danach soll es ein (optionales) kostenpflichtiges Modell geben, bei dem nicht im Monats-Abo, sondern pro Nutzung ein geringer Betrag verlangt wird.

"Image to Video" in Aktion: Hier das Foto...

Rene Findenig

... und das macht Google Veo 2 am Honor 400 daraus:

MagicOS 9 und Android 15 gehen Hand in Hand

Honor liefert das Honor 400 mit MagicOS 9 aus, basierend auf Android 15 (und demnächst mit Android 16). Die Nutzeroberfläche wirkt modern und aufgeräumt. Anpassungsmöglichkeiten gibt es reichlich: Nutzer können entscheiden, ob sie einen klassischen Homescreen mit App-Schublade oder einen iOS-ähnlichen Startbildschirm bevorzugen. Widgets lassen sich flexibel platzieren, die Statusleiste ist intuitiv bedienbar, und der Seitenleisten-Schnellzugriff erweist sich im Alltag als nützlich. Praktische Funktionen wie geteilte Bildschirme, ein versteckter Modus und Schnellzugriff auf die bevorzugten Anwendungen gibt es auch noch obendrauf.

Honor verspricht für das Honor 400 sechs Jahre große Android-Updates und sechs Jahre Sicherheitsupdates. Das ist ein extrem starkes Versprechen, das weit über den Durchschnitt in der Preisklasse hinausgeht. Damit ist das Honor 400 bestens für die nächsten Jahre gerüstet und könnte noch Android 21 erhalten. Der Akku des Honor 400 hat hierzulande eine typische Kapazität von 5.300 Milliamperestunden und setzt auf Silizium-Kohlenstoff für eine höhere Energiedichte und eine längere Lebensdauer. Bei moderater Nutzung mit gelegentlichen Foto-Sessions, Social Media und Musik-Streaming hält das Smartphone locker bis zwei Tage durch.

Das Honor 400 trifft im "Heute"-Test die goldene Mitte

Aufgeladen wird der Akku mit bis zu 66 Watt über ein separat zu besorgendes Netzteil. Eine vollständige Ladung von null auf 100 Prozent dauert etwa 46 Minuten. Wireless Charging wird nicht unterstützt. Das Honor 400 ist in puncto Konnektivität auf der Höhe der Zeit. Es unterstützt 5G-Mobilfunk, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4 und NFC. Außerdem gibt es Dual-SIM-Unterstützung inklusive eSIM. Bei den Lautsprechern setzt Honor auf ein hybrides Stereo-Setup. Der Klang ist laut und klar genug für YouTube oder Podcasts, aber bassarm und etwas blechern bei hoher Lautstärke. Einen klassischen Klinkenanschluss für Kopfhörer gibt es nicht.

Honor 400

Display: 6,55 Zoll OLED, 2736 × 1264 Pixel (460 ppi), 120 Hz, 5.000 nits
Prozessor & Speicher: Qualcomm Snapdragon 7 Gen 3, 8 GB RAM LPDDR5, 256 GB oder 512 GB UFS 3.1, nicht erweiterbar
Kameras: Hauptkamera: 200 MP (OIS, f/1.9), Ultraweitwinkel: 12 MP (112° Sichtfeld, f/2.2), Frontkamera: 50 MP (f/2.0)
Akku & Laden: 5.300 mAh, 66 W Honor SuperCharge, kein kabelloses Laden
Konnektivität: 5G, Dual-SIM + eSIM, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS
Schutz & Extras: IP65, Fingerabdrucksensor im Display, Lautsprecher mit Hybrid-Stereo
Software: MagicOS 9 basierend auf Android 15
Update-Versprechen: 6 Jahre große OS-Updates und Sicherheitsupdates
Abmessungen & Gewicht: 156,5 × 74,6 × 7,3 mm, 184 g
Farben: Midnight Black, Desert Gold (beide Österreich), international auch Meteor Silver, Tidal Blue
Preis: 256 GB für 449 Euro, 512 GB exklusiv bei Magenta in Kombination mit einem wählbaren Tarif (zwischen rund 20 und 70 Euro monatlich)

Honor gelingt mit dem 400 ein starkes Mittelklasse-Smartphone, das sich vor deutlich teureren Geräten nicht verstecken muss. Highlights sind das helle und scharfe OLED-Display, die starke Alltags-Performance, die hohe Kameraauflösung bei Tag, die sehr schnelle Ladefunktion und die exzellente Update-Politik. Eine Besonderheit ist der umfassende Einsatz von KI. Kleine Schwächen bleiben: Die Nachtfotografie fällt beim Ultraweitwinkel sichtbar ab, kabelloses Laden fehlt, und der Klang der Lautsprecher ist nur Durchschnitt. Doch angesichts des Preises sind diese Punkte verschmerzbar. Das Honor 400 trifft im "Heute"-Test die goldene Mitte.

{title && {title} } rfi, {title && {title} } Akt. 07.07.2025, 11:46, 07.07.2025, 08:00
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen