Kroatiens Tourismus steht vor einer neuen Herausforderung: Nach den gestiegenen Preisen und dem Rückgang der Touristenzahlen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, deckte die staatliche Inspektion (DIRH) nun auch auf, wie die Urlauber zum Teil hinter das Licht geführt werden. Insgesamt wurden laut Berichten allein zwischen Mai und August über 8.500 Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen im Tourismussektor registriert. Ein neuer Rekord laut kroatischen Medien.
Dabei wurden vor allem bemängelt, dass viele Hotels schlichtweg nicht den Standards, die ihre offizielle Sterne-Bewertung verspricht, entsprachen. Zudem wurde vielfach auf fehlende oder falsche Preisauszeichnung sowie auf nicht ordnungsgemäß registrierte Unternehmen hingewiesen.
Die meisten Kontrollen fanden in den Gespanschaften Split-Dalmatien, Zadar, Šibenik-Knin und Dubrovnik-Neretva statt. Neben Hotels und Campingplätze wurden auch Gastronomiebetriebe kontrolliert. Hier konnten oft die notwendigen Hygienevorschriften, etwa das HACCP-System für Lebensmittelsicherheit, nicht erfüllt werden.
Allein vor Ort wurden 3.154 Bußgelder in Höhe von insgesamt 852.500 Euro eingezogen. Zusätzlich erließen die Inspektoren 600 Ordnungswidrigkeitenbefehle über fast 950.000 Euro, die noch nachträglich bezahlt werden müssen. 246 Anklagen landeten bei den zuständigen Gerichten, um weitere Ordnungswidrigkeitsverfahren einzuleiten. Die Behörden stellten sogar 85 Haftbefehle wegen Verstößen gegen Ordnungsvorschriften aus und zogen Immobilienerlöse im Wert von 131.400 Euro ein.
Zudem wurden 1.760 Verstöße nach dem Opportunitätsprinzip behandelt. Die betroffenen Betriebe bekamen eine Verwarnung und die Chance, die Mängel ohne weitere Sanktionen zu beheben. Immerhin: Bei 2.809 oder 38,4 Prozent der insgesamt rund 7.300 Kontrollen wurden keine Verstöße gegen die Vorschriften festgestellt.