Das Spektrum der Chancen, die Bürgern und Unternehmen durch die Digitalisierung entstehen, nimmt im Regierungsprogramm einen breiten Raum ein. Dazu gehört auch der Ausbau der ID Austria als digitaler Identitätsnachweis für den Zugang zu elektronischen Amtswegen.
Die ID Austria fiel bislang nicht selten mit Pannen und Fehlermeldungen bei der Registrierung auf. Digitalisierungs-Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) geht jetzt in die Offensive und kündigt einen Relaunch der ID Austria im Sommer an, sie soll benutzerfreundlicher und einfacher werden.
Derzeit habe die ID Austria 3,9 Millionen Nutzer – "daraus will ich bis 2030 neun Millionen machen", so Pröll zu "Heute". In anderen Worten: "Jeder in Österreich soll bis 2030 die ID Austria haben." Und damit sollen künftig alle Amtswege online zu erledigen sein.
Geplant sei, dass bereits bei der Geburt eine ID Austria für ein Baby ausgestellt wird. Natürlich freiwillig, wenn die Eltern das möchten. Schon für das Neugeborene können dann notwendige Amtswege von den Eltern online erledigt werden.
Rund 400 Amtswege sind mit der ID Austria schon online möglich. Das Angebot wird sukzessive erweitert.
„Jeder in Österreich soll bis 2030 die ID Austria haben.“Alexander PröllDigitalisierungs-Staatssekretär (ÖVP)
Die Nutzerzahlen steigen bereits jetzt stetig, allein in den vergangenen zwei Monaten sind bei der ID Austria rund 100.000 dazu gekommen.
Besonders beliebt sind die digitalen Ausweise: Führerschein, Zulassung, Alters- und Identitätsnachweis kann man, so man über eine ID Austria verfügt, bereits am Handy in der App eAusweise abspeichern – und hat sie so immer dabei.
So wurden bisher 767.527 digitale Führerscheine ausgestellt, binnen einer Woche kamen zuletzt knapp 6.680 dazu. Die Zahl der aktiven digitalen Führerscheine in Österreich liegt aktuell bei knapp 590.000.
Digitale Zulassungsscheine wurden bisher 728.616 ausgefertigt (+7.756 innerhalb einer Woche).
Bei einer Verkehrskontrolle durch die Polizei hält man dann einfach sein Smartphone hin und die Beamten scannen die digitalen Dokumente.
Bei digitalen Identitätsnachweisen liegt die Zahl der bislang ausgestellten bei 377.154 (+6.245). Digitale Altersnachweise – zum Vorzeigen beim Eintritt in Klubs etwa – ließen sich bisher 347.070 Personen ausstellen (+2.475 in einer Woche).
Die verschiedenen Apps – eAusweise, Digitales Amt – sollen indes künftig zu einer einzigen zusammengeführt werden.
"Unser Ziel ist es, Österreich unter die Top 3 Europas im Bereich der Digitalen Kompetenzen zu bringen", erklärt Pröll. Der VP-Staatssekretär hat bereits eine Initiative mit 1.000 Gratis-Kursen zur Vertiefung und Erweiterung der digitalen Fähigkeiten der österreichischen Bevölkerung gestartet – "Heute" berichtete ausführlich.