Kreml-Chef Wladimir Putin hat eine Gegenveranstaltung zum Eurovision Song Contest (ESC) angekündigt. Mit Teilnehmern aus mehr als 20 Staaten und dem erklärten Ziel, mehr als eine Milliarde Fernsehzuschauer zu erreichen, ging am Samstag der Wettbewerb in Russland über die Bühne.
In einer Video-Grußbotschaft unterstrich Putin das "Hauptthema" des Wettbewerbs Intervision: den "Respekt für traditionelle Werte und unterschiedliche Kulturen". Gewinner des Abends war der Sänger Duc Phuc aus Vietnam.
Der Intervision-Wettbewerb wurde bereits zu Sowjetzeiten abgehalten. Im Februar hatte Putin die Wiederbelebung des Wettbewerbs angeordnet. Am ESC darf Russland wegen seiner Offensive in der Ukraine nicht mehr teilnehmen.
Den Auftakt zur Show in der Live-Arena nahe Moskau bildeten der russische ESC-Sieger von 2008, Dima Bilan, gemeinsam mit der ESC-Zweiten von 2015, Polina Gagarina. "Wir befinden uns am Beginn einer neuen Ära", jubelten die Moderatoren des russischen TV-Senders Perwy Kanal, der den Intervision-Wettbewerb maßgeblich organisiert.
23 Staaten hatten ihre Teilnahme am Wettbewerb angekündigt, darunter die USA. Die australische Popsängerin Vasiliki Karagiorgos, die für die USA antreten sollte, sagte ihre Teilnahme jedoch in letzter Minute ab wegen "beispiellosen politischen Drucks durch die australische Regierung", wie die Intervision-Organisatoren erklärten. Der US-Sänger Joe Lynn Turner, ehemaliges Mitglied der Rockband Deep Purple, war jedoch Teil der internationalen Jury, die den Gewinner kürte.
Neben ehemaligen Sowjetrepubliken wie Usbekistan und Kasachstan nahmen auch Länder wie Brasilien, Indien, China, Südafrika, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate teil. Aus der EU hatte kein Staat seine Teilnahme angekündigt.
Nach Angaben der Veranstalter soll die nächste Ausgabe des Intervision 2026 in Saudi-Arabien stattfinden.