Besetzung geplant

Israel will vollständige Kontrolle über Gazastreifen

Israel will die vollständige Kontrolle über den ganzen Gazastreifen übernehmen. Das gab am Donnerstag Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekannt.
07.08.2025, 17:44
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Noch während das israelische Sicherheitskabinett am Donnerstag über die vollständige Besetzung des Gazastreifens beriet, dürften die Würfel längst gefallen sein. Schon vor einer offiziellen Entscheidung gab Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gegenüber dem US-Sender Fox News bekannt, die Kontrolle über den ganzen Gazastreifen übernehmen zu wollen. Der Plan sehe demnach vor, dass die Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen rund ein halbes Jahr dauern werde, bis das Gebiet vollständig besetzt sei.

Ziel sei es demnach, die Terrororganisation Hamas vollständig zu zerschlagen und die Freilassung der verbliebenen 49 Geiseln aus den Fängen der Hamas zu erzwingen. Weiters hieß es, dass der Gazastreifen später nicht dauerhaft unter israelischer Kontrolle bleiben solle. Die "Times of Israel" schrieb bereits zuvor, es sei unklar, was eine vollständige Besetzung des weitgehend zerstörten Küstengebiets für die rund zwei Millionen palästinensischen Bewohner bedeuten würde. Nach UN-Angaben droht in Gaza eine Hungersnot.

Palästinenser: System für Verteilung von Hilfe ist Todesfalle

Mehrere Palästinenser aus dem Gazastreifen haben im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP indes das derzeitige System für die Verteilung von Hilfsgütern angeprangert. Es sei eine regelrechte Todesfalle, sagte Jussif Abu Mor aus Chan Junis. "Diese Hilfe ist besudelt mit Blut und Erniedrigung." Jeder, der versuche, Hilfsrationen zu bekommen, riskiere, von israelischen Soldaten erschossen oder im Chaos von einem der Lastwagen überrollt zu werden. In den vergangenen Monaten sind Hunderte Menschen ums Leben gekommen.

Die Opfer waren auf dem Weg zu Hilfsgüter-Verteilstellen der Organisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) oder stürmten die Hilfstransporte. Ekram Nasr sagte der AP, ihr Sohn sei nahe dem sogenannten Morag-Korridor erschossen worden, als er an Hilfsgüter gelangen wollte. Sie selbst habe seine Leiche nach Hause tragen müssen. "Die ganze Welt schaut zu. Sie beobachten unsere Geduld, unsere Kraft, unseren Glauben an Gott. Aber wir haben nicht mehr die Energie, es auszuhalten."

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } Akt. 07.08.2025, 17:51, 07.08.2025, 17:44
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