Beinahe 22 Monate wird Evyatar David von der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen festgehalten und ausgehungert. Er war während des Angriffs am 7. Oktober 2023 zusammen mit einem Freund vom Nova-Musikfestival verschleppt worden. Ein schockierendes Video zeigt jetzt den 24-jährigen Israeli in einem der unterirdischen Terror-Tunnel, wo er sein eigenes Grab schaufeln soll.
"Die Hamas benutzt unseren Sohn als lebendes Versuchsobjekt in einer abscheulichen Hungerkampagne", heißt es in einer Erklärung seiner Familie: "Das absichtliche Aushungern unseres Sohnes als Teil einer Propagandakampagne ist eine der schrecklichsten Taten, die die Welt je gesehen hat."
Nach offiziellen israelischen Angaben werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, davon sind noch mindestens 20 am Leben. Einer, der den Islamisten inzwischen entkommen ist, ist Tal Shoham. Er war wie Evyatar David monatelang im selben Tunnel gefangen, ist seit Februar wieder in Freiheit.
"Es ist derselbe Tunnel", schildert der israelisch-österreichische Doppelstaatsbürger. Er erkannte sein unterirdisches Gefängnis in dem Video wieder: "Hinter dieser Eisentür sitzen Hamas-Terroristen, die ausreichend Essen, Gemüse, Fleisch, Fisch, Früchte haben. Sie haben alles, was sie brauchen."
Die Islamisten hätten Nahrung im Überfluss, während sie ihre Geiseln zu Propagandazwecken aushungern lassen. Die Lebensmittel hätten die Hamas-Terroristen aus den humanitären Hilfslieferungen für die hungernde Zivilbevölkerung gestohlen, sagt auch Tal Shoham.
Jetzt schaltet sich auch Ex-Kanzler Karl Nehammer ein und veröffentlichte einen dringlichen Appell auf X: "Tal kämpft für die Geiseln, die noch immer festgehalten und gequält werden – hört ihm bitte zu!", schrieb er zu dem Video-Statement des Austro-Israelis.
Die beiden kennen sich persönlich. Nach seiner Freilassung wurde Tal Shoham im April erstmals wieder in Wien empfangen. Dabei stattete er auch den Nehammers einen privaten Besuch ab. Der Ex-Kanzler und seine Frau kochten in ihrem Zuhause in Hietzing groß auf. Es gab laut "Krone" Schnitzel en masse und "Gurkensalat à la Ex-Kanzler".
Die rund zwei Millionen Menschen im Gazastreifen stehen laut UNO-Angaben für kurz vor einer tödlichen Hungersnot. Israel hatte monatelang Hilfslieferungen blockiert und die Lage so massiv verschärft. Erst kürzlich wurden – nach wachsendem internationalen Druck – wieder humanitäre Güter durchgelassen.