Nach seiner umstrittenen Äußerung zum Attentat auf den konservativen Aktivisten Charlie Kirk musste US-Entertainer Jimmy Kimmel (57) eine Zwangspause einlegen. Medienberichten zufolge knickten die Senderchefs unter dem Druck der US-Regierung ein. Am Dienstag feierte Kimmels Late-Night-Show ihr Comeback.
In seinem Opening-Monolog spielte der 57-Jährige auf Stefan Raabs (58) Angebot, seine Show zu übernehmen, an. "Dieses Land ist so autoritär geworden, dass mir ein deutscher Moderator einen Job angeboten hat", witzelte Kimmel und ergänzte lachend: "Stell dir das vor: Die Deutschen sagen: Komm her!"
Während Raab Solidarität für Kimmel zeigte, wollte sich Deutschlands Lagte-Night-Pionier Harald Schmidt (68), auf "Bild"-Anfrage nicht wirklich zu dem Thema äußern: "Eine innere Angelegenheit unserer amerikanischen Freunde, in die ich mich nicht einmische." Bevor er hinzufügte: "Mr. Kimmel benötigt keine Ratschläge aus Deutschland."
Auf die Frage von "Bild", wie er selbst reagiert hätte, wenn seine Show auf Betreiben eines deutschen Politikers abgesetzt worden wäre, antwortete Schmidt mit einem Augenzwinkern: "Das hat sich keiner gewagt. Ich war zu gut."
Thomas Gottschalk (75), der über 20 Jahre lang die Kultshow "Wetten, dass ..?" moderierte und selbst Late-Night-Erfahrung mit "Gottschalk Late Night" (1992–1995 bei RTL) hat, kommentiert gegenüber "Bild": "Als ich Ende des letzten Jahrhunderts 'Late Night' bei RTL gemacht habe, hat mir die deutsche Presse die amerikanischen Presenter ständig als Beispiele um die Ohren gehauen, die das natürlich viel besser konnten als ich. Late Night hat in den USA eine ganz andere Tradition als bei uns."
Gottschalk betont, dass große US-Talkshows auf ein ganzes Team von Autoren zurückgreifen. "Der verunglückte Gag von Jimmy Kimmel, der zu seiner Absetzung geführt hat, war sicher auch so ein Autoren-Witz", mutmaßt Gottschalk. "Er hat ihn nur beim Publikum abgeliefert und ist erstmal darüber gestolpert! Meine Meinung: Comedians dürfen sich über alles und jeden lustig machen, müssen sich aber mit jedem Gag, den sie machen, im gesetzlichen Rahmen bewegen."
Bei seinem Comeback zeigte Kimmel Reue für den misslungenen Witz. Mit brüchiger Stimme sagte er: "Es war nie meine Absicht, den Mord an einem jungen Mann zu verharmlosen. Es war auch nicht meine Absicht, einer bestimmten Gruppe die Schuld für die Taten einer offensichtlich zutiefst verstörten Person zu geben."