Die Zeit drängte: Der Patient war schwer krank, seine Kräfte wurden stündlich weniger. Das Rote Kreuz informierte den Verein "Rollende Engel". Schon wenige Stunden waren die Helfer bei Johannes zu Hause. Sichtlich gezeichnet von seinem schlimmen Leiden, aber voller Freude hieß er das Team willkommen.
Dann ging es los. Während der Fahrt erzählte der 48-Jährige von seiner großen Leidenschaft: Drag Race. Er berichtet von seinem 1.000 PS starken VW Golf 1, mit dem er viele Rennen gefahren ist.
Am Ziel angekommen, warteten bereits die Familie, Freunde, Nachbarn und das Schrauber-Team. Rund 50 Personen waren zusammengekommen, um mit Johannes noch einmal einen schönen letzten Tag zu verbringen. Alle applaudierten, als der Fahrgast auf einer Trage aus dem Auto gebracht wurde.
Die Gruppe machte sich in die Werkstatt auf – dort stand der ganze Stolz des Motorsport-Fans: das Drag Race Car. Für den Empfang auf Hochglanz poliert. Es gab viel zu besprechen, auch Tränen flossen.
Die Kumpel haben an alles gedacht und heizen extra den Griller an. Der Patient genoss ein paar Bissen von einer köstlichen Käsekrainer. Alles schien perfekt. Doch jeder wusste, wie es um Johannes stand.
Deshalb wollten ihm eine Liebsten noch einmal das größte Geschenk machen und schoben den Wagen auf den Vorplatz. Alle versammelten sich, und der Motor wurde noch einmal angeworfen. Es wurde laut, man spürte die Pferdestärken.
Da kommt es zu einem ganz besonderen Moment: Der Sohn des 48-Jährigen setzte sich hinters Steuer und gab für seinen Papa Gas. Anschließend wurde viel geweint. Die ehrenamtlichen Wunscherfüller nahmen die Angehörigen in die Arme und trösteten sie. Am Nachmittag dann der Abschied samt Klatschen für den tapferen Schwerkranken.
So kannst auch du helfen
Seit Jahren werden letzte Herzenswünsche erfüllt.
Spenden an die Organisation sind jederzeit willkommen:
Raiffeisenbank Wels
IBAN: AT79 3468 0000 0303 9500
Weitere Informationen: rollende-engel.at
Wenige Wochen später die traurige Nachricht: Johannes ist mit seinen 1.000 PS in den Himmel aufgestiegen und dreht jetzt dort seine Runden. Die Anteilnahme des Vereins "Rollende Engel" gehört allen Hinterbliebenen.