Fünf Monate lang beschäftigten sich zehn Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren und Regisseurin Saliha Shagasi intensiv mit dem Thema Äußerlichkeit und Körpergefühl. Im neuen Burgtheater-Stück "Hässlichkeit", das am 28. Mai im Vestibül Premiere feiert, verarbeiten die talentierten Laiendarsteller unter Anleitung den Druck, der immer noch auf junge Menschen ausgeübt wird, einem Schönheitsideal zu entsprechen.
Die "ganz und gar nicht schönen" Schüler teilen darin ihre ganz persönlichen, berührenden Erfahrungen, etwa mit Hautfarbe, Gewicht oder körperlichen Einschränkungen. Aus Gesprächen und gemeinsamer Lektüre, Improvisationen, Schreib- und Tanzerfahrungen, ist ein Theaterabend mit dem Untertitel "Wir sind hässlich und wir lieben es" entstanden, der starke, junge Stimmen zu Wort kommen lässt.
Manche Körper haben es von Geburt an schwerer als andere, sind sich alle Darsteller einig. Weiße, junge, fitte Körper ohne sichtbare Behinderung und Cis-Körper werden gemeinhin als "die Schönen" wahrgenommen. "Schluss damit!", fordern die jungen Theatermacher.
Während der Proben wurde der Zusammenhang von Schönheit mit sozialen Konflikten, Fragen zu Rassismus, Sexismus und Genderidentät deutlich. So ist das (Selbst-)Portrait einer Generation entstanden, die sich selbstbewusst und mit Humor gesellschaftlichen Zwängen widersetzt und zu sensibler Rücksichtnahme findet.