Die Sommer werden generell heißer - und das macht auch den Energieversorgern zunehmend zu schaffen. Eine aktuelle Studie der BOKU Wien mit mehreren Forschungspartnern zeigt: Der Kühlbedarf in Österreichs Gebäuden wird sich bis 2050 mehr als verdoppeln.
Konkret könnte der absolute Kältebedarf laut Szenarien von derzeit 2,5 auf bis zu 6,3 Terawattstunden steigen. Der Grund: mehr Hitzetage durch den Klimawandel, zunehmende Verstädterung und steigende Komfortansprüche. Besonders betroffen sind laut der Untersuchung die Städte im Osten Österreichs - aber auch alpine Regionen werden künftig stärker von der Erwärmung erfasst.
"Besonders in Wohnungen steigt der Bedarf rasant - sie machen etwa zwei Drittel des gesamten Kältebedarfs aus", sagt Lore Abart von der BOKU. In Büros ist der Bedarf pro Quadratmeter sogar dreimal so hoch wie in Wohnräumen. Im Hochsommer - konkret im Juli und August - entsteht der größte Energieverbrauch fürs Kühlen.
Neben dem reinen Stromverbrauch wächst auch die notwendige Leistung: Bis 2050 werden in Spitzenzeiten bis zu knapp 19 Gigawatt Kälteleistung nötig sein - 2021 waren es noch gut 12 Gigawatt. Entscheidend für den Energieverbrauch sind aber nicht nur Klima und Fläche, sondern auch Dämmung, Fensterqualität, Beschattung und die Art der Nutzung.
Die Studienautoren raten daher dringend zu passiven Kühlmaßnahmen: etwa durch bessere Beschattung, effiziente Lüftung und Sonnenschutzverglasung. Erst wenn all das nicht reicht, sollen energieintensive Systeme wie Klimaanlagen zum Einsatz kommen.
Fakt ist: Wer jetzt in kluge Bauweisen investiert, spart später nicht nur Strom, sondern kühlt auch das Klima - im wahrsten Sinne des Wortes.