Die Wartezeiten auf wichtige Operationen werden in OÖ immer länger – für viele Patienten hat das dramatische Folgen. Ohren, Hüfte, Knie: In manchen Spitälern sind die Termine auf Jahre hinaus vergeben. Erst vor wenigen Wochen machte der Fall eines Bubs (4) Schlagzeilen: Der Kleine brauchte dringend eine Ohren-OP, hörte schon schlecht und litt unter Schmerzen.
Der Eingriff müsse schnell durchgeführt werden, ansonsten könnten Auswirkungen auf die Sprachentwicklung die Folge sein. Die Mutter kontaktierte alle Spitäler in OÖ, die eine HNO-Abteilung haben. Die Antwort war überall dieselbe: keine Chance auf eine Operation vor 2026.
Auch Klaus K. (82) ist verzweifelt: Seine gleichaltrige Frau habe schon länger Probleme mit der Hüfte, erzählt der Steyrer "Heute". Der Orthopäde überwies sie im März ins Klinikum Steyr, bei der Vorbesprechung wurde dem Paar noch gesagt, im Sommer gebe es einen Termin. Doch dann herrschte lange Funkstille.
Also fragte der 82-Jährige selbst nach: "Die Dame dort hat gesagt, sie darf noch keine Termine vergeben." Heftig: Seine Frau könne frühestens Ende 2026 oder sogar erst 2027 operiert werden, sei ihm gesagt worden.
Dabei habe der Arzt noch davor gewarnt, wegen möglicher Komplikationen nicht zu lange mit dem Eingriff zu warten. Jetzt noch über ein Jahr auszuharren, sei wegen der argen Schmerzen seiner Frau keine Option: "Wenn sie sitzt, kann sie fast nicht mehr aufstehen. Das kann so nicht weitergehen", berichtet er.
Trotz der langen Wartezeiten lobt er das Spital in Steyr. Er habe selbst schon sieben OPs dort gehabt und sei "immer eins A bedient worden". Das Problem sieht der 82-Jährige an anderer Stelle: "Ich bin der Meinung, dass die Gesundheitsholding seit Jahren Mist baut."
Besonders ärgerlich für K.: In anderen Spitälern bekäme man laut Wartelisten innerhalb von zehn Wochen einen OP-Termin. Deshalb will er nun eine Anfrage bei einem anderen Krankenhaus stellen: "Schauen wir mal, ob es dort schneller geht."