Monatelanges Leiden: Ein 53-Jähriger aus dem Bezirk Grieskirchen schleppte sich fast ein Jahr mit Höllenschmerzen durchs Leben. Wegen seiner starken Knieschmerzen musste er täglich Tabletten nehmen.
Neun Monate wartete der geistig Beeinträchtigte darauf, endlich operiert zu werden. "Unsere Hausärztin hat immer wieder betont, dass sie in Sachen Wartezeit leider auch nichts machen kann", berichtete die Schwester des 53-Jährigen. Denn die OP-Termine werden im Krankenhaus vergeben.
Weil die Familie dem Mann die starken Schmerzen nicht länger zumuten wollte, zogen sie schließlich die Notbremse: "Wir waren letztendlich gezwungen, zu einem Wahlchirurgen zu gehen." Im Idealfall soll der 53-Jährige nun bald ein neues Kniegelenk bekommen.
"Leider müssen wir nun auch noch die Kosten für die OP selbst bezahlen", so die Schwester. Wegen endloser Wartezeiten bleibt aktuell vielen nur noch der teure Ausweg. Ein Zustand, den auch AK-Präsident Andreas Stangl nicht mehr hinnehmen will.
"Es ist unverantwortlich, dass jemand über einen langen Zeitraum solche Schmerzen hat und sich dann eine dringend benötigte Operation auch noch selbst bezahlen muss", so Stangl. "Hier läuft einiges schief in unserem Gesundheitssystem."
Der AK-Präsident sieht die Landespolitik in der Verantwortung: Die Wartezeiten für alle Versicherten müssten deutlich reduziert werden. Er fordert zudem, der Zwei-Klassen-Medizin einen Riegel vorzuschieben: "Gesundheit darf nicht vom Einkommen anhängig sein."