Nach zwölf Jahren legte Wilfried Haslauer sein Amt als Landeshauptmann von Salzburg zurück und schied nach 21 Jahren aus der Landesregierung aus. Dass Ex-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler seine Nachfolge antreten wird, war bereits seit Wochen beschlossene Sache. Am Mittwoch wurde die 44-Jährige vom Landtag offiziell in das Amt gewählt. Mit 29 von 36 Stimmen – neben den beiden Regierungsparteien ÖVP und FPÖ stimmten auch die sozialdemokratischen Abgeordneten für Edtstadler – stimmte eine deutliche Mehrheit für die Politikerin.
Nur die Grünen und die KPÖ plus verweigerten der neuen Landeschefin die Zustimmung. Letztgenannten stößt die mutmaßliche Fortführung des "Haslauer-Kurses" sauer auf. Vor allem bei den hohen Wohnkosten, ein Schlüsselthema für die Kommunisten, erwartet man sich offenbar mehr. Die Grünen begründen ihre Ablehnung mit dem Koalitionspartner – da die ÖVP mit einer zum Teil rechtsextremen Partei koaliere, könne man nicht zustimmen.
Edtstadler ist nach Gabriele Burgstaller (SPÖ) die zweite Landeshauptfrau von Salzburg in der Geschichte. Anfängliche Differenzen mit ihrer freiheitlichen Stellvertreterin Marlene Svazek dürften aktuell ausgeräumt sein. "Marlene Svazek ist meine Ansprechpartnerin hier auch in der Koalition, in die ich auch einsteige, und deshalb gehe ich mit ihr auch gerne mal auf ein Bier." Eis essen seien die beiden schon gewesen, erklärte Edtstadler.
In einer Rede am Mittwoch hob sie drei für sie zentrale Themen hervor, die meiste Zeit widmete Edtstadler dem Thema Sicherheit: "Wir sind von den Bildern aus der Ukraine abgestumpft und haben uns an Krieg in Europa gewohnt." Aus dem Grund habe innere Sicherheit eine viel größere Bedeutung als noch vor ein paar Jahren. "Verteidigungsfähigkeit soll uns Sicherheit geben, Neutralität alleine gibt uns keinen Schutz", so die Landeshauptfrau. Ob der blaue Koalitionspartner hier zustimmt, ist fraglich.