Fieses Gefiedel, quälendes Gequetsche: In den Sommermonaten, wenn es die Wiener aus der Stadt und die Touristen in die Stadt zieht, ist die Zeit der Musik-Bettler in den U-Bahnen gekommen. Ist man auf von Wien-Besuchern stark frequentierten Strecken unterwegs – die U1 rund um den Stephansplatz, die U4 rund um die Station Schönbrunn – kommt man nun wieder regelmäßig in den "Genuss" der mit Geigen, Ziehharmonikas oder anderen Musikinstrumenten ausgestatteten Zeitgenossen.
Gespielt wird laut und mit Begeisterung. Nicht immer treffen die Musiker, die meist aus osteuropäischen Herkunftsländern stammen, dabei auch den richtigen Ton. Auch ihr Repertoir ist meist recht eingeschränkt. Einer der Klassiker ist heuer das italienische Partisanenlied "Bella Ciao". Ihrem Engagement, den Fahrgästen für ihre Darbietung einen kleinen Obolus zu entlocken, tut das freilich keinen Abbruch.
Aber ist das erlaubt? "Heute" fragte bei den Wiener Linien an.
"Die Wiener Linien bieten Musikern seit 2017 die Möglichkeit, als "U-Bahn-Stars" in ausgewählten Stationen zu spielen. Das sorgt für positive Atmosphäre und macht die Stationen belebter und bunter. Abgesehen davon ist Musizieren in den Öffis laut Beförderungsbedingungen und Hausordnung verboten. Die Einhaltung der Hausordnung wird von insgesamt rund 330 Sicherheits- und Servicemitarbeiter*innen kontrolliert, die rund um die Uhr im gesamten Öffi-Netz unterwegs sind. Bei Verstoß kann eine Strafe von 50 Euro drohen", heißt es dazu von den Wiener Linien.
„Das Musizieren in den Öffis ist laut Beförderungsbedingungen und Hausordnung verboten“Wiener Linienzu den Musik-Bettlern
Die meisten Fahrgäste scheinen sich an den "Musikanten" in den Öffis aber nicht zu stören, glaubt man den Wiener Linien: "Beschwerden zum Musizieren in den Öffis erreichen uns nur vereinzelt, um aggressives Verhalten geht es dabei nicht. Fahrgäste, die Musikant*innen beobachten, können sich jederzeit an die Kolleg*innen des Sicherheits- und Serviceteams wenden."