"Keine Rettung"

35 Jobs weg – Traditionsbetrieb aus Traismauer pleite

Der Dachdecker- und Spenglereibetrieb aus Traismauer beschäftigt derzeit 35 Mitarbeiter, Rettung ist keine geplant – auf sie wartet nur noch das AMS.
Niederösterreich Heute
16.12.2025, 04:00
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Die Schöpf Traismauer GmbH & Co KG ist zahlungsunfähig. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Montag bekannt gab, bestehen für den seit Jahrzehnten bestehenden Spenglerei- und Dachdeckerbetrieb, der aktuell 35 Mitarbeiter beschäftigt, keine Rettungsaussichten – betroffen sind zudem Dutzende Gläubiger.

Am Landesgericht St. Pölten ist über das Vermögen der Schöpf Traismauer GmbH & Co KG ein Konkursverfahren eröffnet worden. Wie der AKV berichtet, ist das besagte Unternehmen mit Sitz in Traismauer ein klassischer Familienbetrieb und seit Jahrzehnten in der Region tätig.

Baukrise und hohe Kosten als Auslöser

Als Hauptursache für die Insolvenz nennt das Unternehmen die anhaltende Krise in der Bauwirtschaft. Diese habe zu Umsatzeinbrüchen geführt, auch wenn die Auftragslage zuletzt wieder als "zufriedenstellend" beschrieben wird. Gleichzeitig seien die Kosten für Material, Personal und Energie massiv gestiegen, wodurch kostendeckende Aufträge immer schwieriger geworden seien.

Zusätzlich belastend wirkte eine gesetzliche Änderung: Die Spenglerei wurde rückwirkend mit Anfang 2024 in das System der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) einbezogen. Das führte zu hohen Nachverrechnungen von Beiträgen.

Schulden deutlich höher als Vermögen

Den offenen Forderungen von rund 740.000 Euro stehen Verbindlichkeiten in Höhe von fast 1,8 Millionen Euro gegenüber – ohne Dienstnehmerforderungen zu berücksichtigen. Die Einbringlichkeit der Forderungen sowie der genaue Wert von Maschinen, Anlagen, Werkzeugen, Software sowie Betriebs- und Büroausstattung müssen erst noch von der Insolvenzverwaltung geprüft werden. Liegenschaften besitzt das Unternehmen nicht.

Keine Sanierung geplant

Insgesamt sind laut AKV derzeit 44 Gläubiger sowie die besagten 35 Beschäftigten vom Insolvenzverfahren betroffen. Eine Sanierung wird vom Unternehmen nicht angestrebt. Die dafür notwendige Liquidität sei nicht vorhanden, zudem lasse sich eine Sanierungsplanquote in den kommenden zwei Jahren nur schwer erwirtschaften. Vorgesehen ist lediglich ein kurzfristiger Fortbetrieb, um noch einige wenige Aufträge abschließen zu können.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 16.12.2025, 10:15, 16.12.2025, 04:00
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