Bei vielen Kika/Leiner-Kunden liegen die Nerven blank. Nachdem der Konkurs der Möbelkette fix und die Sanierung gescheitert ist, zittern sie um die Gültigkeit ihrer Gutscheine – und ob sie ihre bereits angezahlten Möbel bekommen. Das führt zu unschönen Szenen in den Einrichtungshäusern
Von der Gewerkschaft GPA heißt es zu "Heute": "Geschildert wurde uns, dass eine Mitarbeiterin mit einem Kerzenständer beworfen – aber zum Glück verfehlt – wurde. Eine andere Angestellte wurde mit den Händen geschubst", heißt es. Oft werde geschimpft, die Beschäftigten seien "Trotteln" oder "Arschlöcher", obwohl diese natürlich für die Regelungen gar nichts können, betont die GPA.
Das passiere sowohl bei der Kassa, als auch bei den Verkäufern, die noch vor der Insolvenz beraten und das Geschäft abgeschlossen haben. Hintergrund sei fast immer, dass angezahlt wurde und das Geld jetzt weg ist, oder dass Gutscheine nicht mehr gelten.
„Lassen Sie Ihren Zorn nicht an den Beschäftigten aus! Seien Sie respektvoll!“Barbara TeiberGPA-Chefin
"Beschäftigte werden angeschrien und beschimpft. Kunden schreien im Einkaufshaus herum, schmeißen mit Produkten. In einem Fall wurde sogar eine Mitarbeiterin geschubst. Die Beschäftigten haben sich das nicht verdient. Sie selbst stehen vor dem Job-Aus und müssen sich jetzt noch mit aggressiven Kunden rumschlagen. Wir verstehen, dass Kunden, die ihre Anzahlung verlieren, sauer sind. Es an den Mitarbeitern auszulassen, ist aber ein No-Go. Mein Appell an die Kunden: Lassen Sie Ihren Zorn nicht an den Beschäftigten aus! Seien Sie respektvoll!", fordert GPA-Chefin Barbara Teiber.