Sie kommen leise – und hinterlassen eine Spur der Verwüstung: Insekten sorgen in Europas Wäldern für dramatische Schäden. Besonders heimtückisch sind dabei Käferarten wie der Buchdrucker, eine Form des Borkenkäfers, die sich regelrecht durch die Stämme frisst. Laut einer aktuellen Studie aus Tschechien hat der Insektenbefall im 21. Jahrhundert deutlich zugenommen.
Besonders alarmierend: Auch Bäume, die lange als widerstandsfähig galten – etwa Föhren oder Weißtannen – sind nicht mehr sicher. Der Klimawandel spielt den stillen Killern in die Hände: Trockenheit und Hitze schwächen die Bäume, machen sie anfällig für Befall – und lassen die Käferpopulationen explodieren.
Die groß angelegte Untersuchung, veröffentlicht im Fachjournal "Global Change Biology", basiert auf Daten aus 20 Jahren und 15 europäischen Ländern. Geleitet wurde sie von der Tschechischen Agraruniversität Prag. Ein zentrales Ergebnis: In den heißeren und trockeneren Regionen Europas sind die Schäden besonders stark.
Während der Fraß von Raupen zuletzt etwas zurückging, nehmen die Schäden durch holzbohrende Käfer deutlich zu. Die Forscher fordern nun ein Umdenken in der Waldbewirtschaftung: Weg von reinen Nadelholz-Monokulturen, hin zu klimaresistenten Mischwäldern mit mehr Laubbäumen.
Fakt ist: Was wir brauchen, sind keine Pestizide – sondern Wälder, die dem Klima trotzen. Wer heute pflanzt, entscheidet über die Wälder der Zukunft.