Vier Minderjährige sind im Bezirk Gmünd über Jahre hinweg schwer misshandelt worden. Laut Gericht wurden sie vom damaligen Lebensgefährten ihrer Mutter geschlagen und eingesperrt. Die Taten sollen zwischen 2009 und Dezember 2023 passiert sein – 14 Jahre Martyrium.
Am Montag wurde am Landesgericht Krems auch die Mutter verurteilt. Die 44-Jährige erhielt 20 Monate bedingte Haft wegen Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen (nicht rechtskräftig).
Bereits im September stand ihr 49-jähriger Ex-Partner vor Gericht. Er wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt (nicht rechtskräftig). Dem Mann wurde vorgeworfen, die Kinder (zwei Stiefkinder, zwei eigene Kinder) über Jahre geschlagen, eingesperrt und bedroht zu haben.
Wie "ORF NÖ" berichtet, war die Frau selbst Opfer von Gewalt. Sie sei vom Mann geschlagen und zeitweise eingesperrt worden, etwa in einer Waschküche oder einem Holzlagerraum. Trotzdem griff sie nicht ein, um ihre Kinder zu schützen.
Ursprünglich war die Frau nur wegen Unterlassung der Verhinderung einer mit Strafe bedrohten Handlung angeklagt. Nach rechtlicher Neubewertung wurde der Tatbestand jedoch verschärft. Das Gericht sah eine aktive Verletzung der Schutzpflicht gegenüber den Kindern. Die Frau verzichtete auf Rechtsmittel, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig.