Lebensbeichte vor Gericht

Drogenpfarrer kochte Meth "aus Liebe" – Urteil nun da

Der Drogenpfarrer aus NÖ muss für seine Taten büßen und bekommt 22 Monate Haft aufgebrummt, davon 3 unbedingt. Zuvor packte er über sein Motiv aus.
Christian Tomsits
23.10.2025, 12:00
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Im Sonntagsanzug mit Krawatte legte der ehemalige Pfarrer Radoslaw P. (39) am Landesgericht Krems (NÖ) eine Lebensbeichte ab. "Ich weiß jetzt, dass ich schwul bin", sagte er laut "Krone". Noch während seiner Tätigkeit als Pfarrer verliebte er sich in einen 29-Jährigen. Das Paar begann gemeinsam Crystal zu konsumieren. "Er hatte eine spirituelle Krise und fühlte sich in der Kirche nicht mehr zu Hause", so seine Anwältin Astrid Wagner.

Weil die Drogen teuer waren, versuchte der Pfarrer "aus Liebe" den Stoff für sich und seinen Freund selbst herzustellen. Aufgrund einer lückenhaften Anleitung scheiterte der Hobby-Chemiker jedoch. Laut Anklage hätten die besorgten Ausgangsstoffe jedoch gereicht, um ein Kilo Crystal Meth herzustellen. "Daran hab' ich aber nicht geglaubt", so der ansonsten durchaus gläubige 39-Jährige.

Trotz reumütiger Geständnisse aller Angeklagten wurde eine Diversion von der Richterin vom Tisch gewischt. Zwar misslang der Versuch der Herstellung kläglich, aber auch der Besitz von Drogenausgangsstoffen sei zu bestrafen, so die Richterin. Gesagt, getan: 22 Monate teilbedingte Haft für den Pfarrer. Ins Gefängnis mit der ehemalige Geistliche aber nicht mehr. Die drei Monate unbedingte Haft sind mit der U-Haft bereits verbüßt.

Der Pole, der aus dem Kirchendienst ausschied, will indes nun in einer anderen Branche Fuß fassen, soll in Wien als Versicherungsberater arbeiten. Verteidigerin Astrid Wagner stellte klar: "Er ist trotzdem noch ein sehr spiritueller Mensch." Zwei mitangeklagte Männer fassen 15 Monate bzw. sechs Monate bedingte Haft aus. Der Freund (29) erschien nicht zum Prozess. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

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