Und wieder wird die Teuerung angeheizt – das ist der traurige Ausblick auf das kommende Jahr. Im Schnitt um 18 Prozent steigen die Netzkosten für Haushalte mit Gasanschluss. Nach dem aktuellen Horrorjahr – der Strompreis stieg um mehr als ein Drittel – wird im kommenden Jahr das Gas wohl unsere Inflation beschleunigen.
Der neue Verordnungsentwurf der E-Control zeigt, wie die Netzkosten im kommenden Jahr steigen sollen. Am stärksten trifft es Haushalte in Kärnten: Dort klettern die Gas-Netztarife um satte 35 Prozent. Für einen Durchschnittshaushalt mit rund 15.000 kWh Gasverbrauch bedeutet das Mehrkosten von rund 142 Euro pro Jahr – also fast 12 Euro mehr pro Monat.
Im Burgenland muss man auf das Jahr aufgerechnet 120 Euro mehr bezahlen. In Wien sind es auch noch 85 Euro (siehe Grafik).
Der Grund: Immer weniger Menschen heizen mit Gas – dadurch verteilen sich die Fixkosten auf weniger Verbraucher. Dazu kommt, dass Österreich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine kein Transitland mehr ist und nun auf den Pipeline-Kosten sitzen bleibt.
E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch betont, dass der Gas-Ausstieg und die milderen Winter auch in den kommenden Jahren zu steigenden Netzkosten führen werden. Die Behörde will Druck auf Netzbetreiber machen, das Gasnetz zu verkleinern – doch die gesetzliche Anschlusspflicht bremst.
Stromkunden können aufatmen
Etwas Entlastung gibt es dagegen beim Strom: Nach dem Rekordanstieg heuer steigen die Stromnetzgebühren 2026 nur um 1,1 Prozent. In fünf Bundesländern – darunter Wien, Kärnten und Vorarlberg – sinken sie sogar (Grafik oben).
Dank des Photovoltaik-Booms führt die E-Control erstmals einen "Sonnen-Rabatt" ein: Wer zwischen April und September zu Mittag Strom verbraucht, zahlt 20 Prozent weniger Netzgebühren. Der Rabatt wird automatisch verrechnet, sofern Kund:innen ihre Viertelstundenwerte aktiviert haben.