Die Inflation lag im vorigen Montag bei 4,0 Prozent – wie erwartet etwas niedriger als im August (4,1 Prozent), aber nach wie vor auf hohem Niveau. Besonders auffällig: Die Preise für Nahrungsmittel steigen nicht mehr so stark wie zuletzt. Dafür schlagen Strom und Dienstleistungen umso härter zu.
"Vor allem bei Lebensmitteln sehen wir einen spürbaren Rückgang der Teuerung", so Manuela Lenk von Statistik Austria. Obst wurde sogar günstiger, und auch bei Fleisch und Gemüse ließ der Preisdruck etwas nach. Unterm Strich trugen Lebensmittel nur noch 0,3 Prozentpunkte zur Gesamtinflation bei – im August war es doppelt so viel.
Dafür wird Wohnen und Energie immer teurer: +6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, vor allem wegen der Strompreise, die mit einem Plus von satten 35,9 Prozent fast auf August-Niveau blieben. Die Preisbremsen wirken nicht mehr, und höhere Netzentgelte sowie neue Abgaben tun ihr Übriges.
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Heizöl drehte nach monatelangem Rückgang wieder ins Plus (+0,2 %), Gas (-1,9 %) und feste Brennstoffe (-0,7 %) verbilligten sich dagegen etwas. Auch Mieten legten erneut zu – diesmal um 4,7 Prozent.
Restaurants und Hotels zogen um durchschnittlich 6,2 Prozent an – vor allem Essen gehen wurde spürbar teurer (+6,3 %).
Die Teuerung bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken hat sich im September hingegen spürbar abgeflacht. Im Schnitt stiegen die Preise "nur" noch um 3,9Prozent – deutlich weniger als im August, als es noch 5,2Prozent waren.
Besonders Obst trug zur Entspannung bei: Hier gingen die Preise sogar zurück (–1,7%). Auch bei Fleisch (+5,1% nach +6,2%) und Gemüse (±0%) ließ der Preisdruck nach. Brot, Milchprodukte und Getreideerzeugnisse wurden zwar teurer, aber ebenfalls nicht mehr so stark wie zuletzt. Kaffee im Supermarkt bleibt hingegen ein Preisschock: +22,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr!
Nach einem kurzen Rückgang im Sommer ziehen die Spritpreise wieder leicht an (+0,1 %), auch Flugtickets wurden im September deutlich teurer (+9,6 %). Der Bereich Verkehr verteuerte sich insgesamt um 2,5 Prozent – doppelt so stark wie im Vormonat.
Nach dem starken Preissprung im August (wegen neuer Erfassungsmethoden) normalisierten sich die Preise für Kleidung und Schuhe im September wieder etwas: +1,4 Prozent. Allerdings: Mit dem Ende der Sommerschlussverkäufe legten Herbst- und Wintermode gleich ordentlich zu (+12,9 % zum Vormonat).
Im Vergleich zum August sanken die Preise im Schnitt leicht um 0,2 Prozent. Hauptgrund: Billigere Flugpauschalreisen nach dem Sommerurlaub. Die Jahresinflation bleibt aber deutlich spürbar – und gerade beim Wohnen, Energie und im Restaurant spüren die Menschen die Teuerung besonders stark.