Trotz Überlastung

Krisenpflege – Lage bei Babys verbessert sich langsam

Nach einem Engpass im Sommer gibt es in Wien wieder mehr Krisenpflegeeltern. Bei Krisenzentren bleibt die Lage jedoch angespannt.
Wien Heute
25.12.2025, 15:22
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Die Lage bei den Krisenpflegeeltern in Wien hat sich in den vergangenen Monaten spürbar verbessert. Während nach dem Sommer akuter Mangel herrschte, konnten inzwischen neue Pflegeeltern gewonnen werden. Anders sieht es jedoch weiterhin in den Krisenzentren für ältere Kinder aus.

Neue Pflegeeltern gefunden

Nach dem Sommer war die Situation so angespannt, dass Mitarbeiterinnen der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) zeitweise sogar vier Babys privat betreuen mussten. Inzwischen habe sich die Lage bei den Säuglingen und Kleinkindern entspannt. Seit Oktober konnten sechs neue Krisenpflegeeltern ihre Tätigkeit aufnehmen.

Weitere Kandidaten in Prüfung

"Weitere 34 Krisenpflegeeltern-Anwärter sind derzeit in der Eignungsüberprüfung", erklärte Ingrid Pöschmann von der Kinder- und Jugendhilfe gegenüber dem ORF. Dabei werde geprüft, ob die fachlichen und rechtlichen Voraussetzungen erfüllt seien. Sobald das Verfahren abgeschlossen ist, können auch sie Babys und Kleinkinder aufnehmen. Zusätzlich befinden sich 44 Personen in der Überprüfung für eine Langzeitpflegeelternschaft.

Steigende Gefährdungsmeldungen

Derzeit sind rund 50 Kinder bei Krisenpflegeeltern untergebracht. Sie wurden aus ihren Familien genommen, weil sie dort gefährdet waren – etwa durch Vernachlässigung, Misshandlung oder Gewalt.

Weiter angespannt bleibt laut ORF jedoch die Situation in den Kinderkrisenzentren, die für Kinder ab drei Jahren zuständig sind. Angesichts steigender Gefährdungsmeldungen hat die MA 11 angeordnet, dass die Einrichtungen keinen Überbelag mehr aufnehmen dürfen. Bei voller Auslastung werden Kinder vorübergehend in Wohngemeinschaften untergebracht.

Zentren nicht überlasten

"Wir müssen darauf achten, dass die Krisenzentren weiter handlungsfähig sind", betonte Pöschmann im ORF. Deshalb habe man bewusst die Grenze von zwölf Kindern pro Zentrum festgelegt, da sonst eine optimale Betreuung nicht mehr gewährleistet sei.

Seit Jahren kämpft die MA 11 mit Personalmangel. Aktuell gehen dort laut ORF täglich rund 150 Anrufe ein – von Gefährdungsmeldungen bis hin zu Hilferufen besorgter Eltern. Familien in finanziellen Notlagen erhalten unter anderem Lebensmittelgutscheine oder Unterstützung für Geschenke.

{title && {title} } red, {title && {title} } 25.12.2025, 15:22
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen