Nachdem bekannt wurde, dass KTM vorerst weitergeführt wird, folgt für die Innviertler Firma ein wichtiger Termin nach dem nächsten. Vor einer Woche fand am Landesgericht Ried im Innkreis die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung im Insolvenzverfahren statt.
Auch heute ist ein bedeutender Tag, an dem sich das weitere Schicksal des Unternehmens entscheiden kann: Die Pierer Industrie AG – zu der KTM gehört – soll am Landesgericht Wels ihren Restrukturierungsplan vorlegen.
"Bis Mitternacht müssen die Unterlagen bei uns eintreffen", sagt Wolfgang Brandmair, Sprecher des Landesgerichts Wels, im "Heute"-Gespräch. "Es geht jetzt darum, welche Einschnitte zu erwarten sind und in welchem Umfang diese ausfallen werden."
Wie berichtet, wurde ein Verfahren zur Neuaufstellung beantragt, um weitere negative Auswirkungen zu vermeiden. Im Zuge dessen soll die Pierer Industrie AG folgende Beträge zurückzahlen: zwei Anleihen in Höhe von rund 115 Millionen Euro und zwei Schuldschein-Darlehen (zirka 132,5 Millionen Euro). Sie hatte auf einen späteren Zeitpunkt gepocht.
Auf KTM-Chef Stefan Pierer scheinen einige Beschäftigte derzeit nicht gut zu sprechen sein. Beschäftigte brachten vor der Motohall in Mattighofen (Bez. Braunau) ein Schild an. "Frohe Weihnachten, Stefan", beginnt die Grußbotschaft an den Geschäftsführer.
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 400 weitere Angestellte sollen im Zuge der Sanierung folgen.
3.600 Beschäftigte sind von der Pleite des Zweirad-Herstellers betroffen. Rund 400 Personen werden gekündigt. Namenslisten wurden erstellt, um soziale Härtefalle zu vermeiden. Das bedeutet beispielsweise, dass man versucht, Kündigungen von Ehepartnern hintanzuhalten.