Schutzfunktion geht verloren

Küstenkollaps – Jeder zweite Strand bis 2100 weggespült

Meeresspiegel und Bebauung zerstören weltweit Strände - Forscher warnen: Fast 50 Prozent könnten bis Ende des Jahrhunderts verschwinden.
Bernd Watzka
24.11.2025, 11:44
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Was heute noch als Urlaubsparadies gilt, könnte schon bald Vergangenheit sein. Strände auf der ganzen Welt geraten unter Druck - durch steigende Meeresspiegel, Bebauung und Massentourismus. Der Meeresbiologe Omar Defeo aus Uruguay warnt: Bis zum Jahr 2100 könnte rund die Hälfte aller Strände verschwinden.

Strände als Schutzschild gegen Fluten

Strände sind viel mehr als Sand und Meerblick. Sie bestehen aus einem komplexen Zusammenspiel von Wellen, Wind und Vegetation - einem natürlichen Schutzschild gegen Sturmfluten und Küstenerosion. Doch dieser Puffer wird immer schmaler. Besonders betroffen: die Küsten Südamerikas, wo Städte und Natur direkt aufeinandertreffen.

Ein Strand gliedert sich in drei sensible Zonen

  • Die Dünenzone oberhalb der Hochwasserlinie speichert Sand und dient als Barriere gegen Sturmfluten.
  • Die Strandzone liegt zwischen Ebbe und Flut, sie wird regelmäßig überschwemmt und getrocknet.
  • Die Unterwasserzone, auch Foreshore genannt, reicht bis dorthin, wo die Wellen brechen – dort leben die meisten Organismen.

Dünen schützen Gebäude

Wind und Wellen transportieren permanent Sand und Nährstoffe zwischen diesen drei Bereichen zwischen Dünen und Wasserzone. Wenn ein Sturm aufzieht, puffern die Dünen die Energie der Brandung ab und verhindern, dass das Meer ungebremst auf bebaute Gebiete trifft.

System aus dem Gleichgewicht

Wird der Strandbereich vom Menschen versiegelt oder abgetragen, gerät das gesamte System aus dem Gleichgewicht. "Wird die Düne entfernt, kann ein einziger Sturm Häuser am Meer zerstören", warnt Defeo. Die Folgen wären dramatisch: verlorene Lebensräume, Milliardenkosten und der Verlust von Natur- und Erholungsraum.

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