Was heute noch als Urlaubsparadies gilt, könnte schon bald Vergangenheit sein. Strände auf der ganzen Welt geraten unter Druck - durch steigende Meeresspiegel, Bebauung und Massentourismus. Der Meeresbiologe Omar Defeo aus Uruguay warnt: Bis zum Jahr 2100 könnte rund die Hälfte aller Strände verschwinden.
Strände sind viel mehr als Sand und Meerblick. Sie bestehen aus einem komplexen Zusammenspiel von Wellen, Wind und Vegetation - einem natürlichen Schutzschild gegen Sturmfluten und Küstenerosion. Doch dieser Puffer wird immer schmaler. Besonders betroffen: die Küsten Südamerikas, wo Städte und Natur direkt aufeinandertreffen.
Wind und Wellen transportieren permanent Sand und Nährstoffe zwischen diesen drei Bereichen zwischen Dünen und Wasserzone. Wenn ein Sturm aufzieht, puffern die Dünen die Energie der Brandung ab und verhindern, dass das Meer ungebremst auf bebaute Gebiete trifft.
Wird der Strandbereich vom Menschen versiegelt oder abgetragen, gerät das gesamte System aus dem Gleichgewicht. "Wird die Düne entfernt, kann ein einziger Sturm Häuser am Meer zerstören", warnt Defeo. Die Folgen wären dramatisch: verlorene Lebensräume, Milliardenkosten und der Verlust von Natur- und Erholungsraum.