In einem Schreiben an alle Wiener Pflichtschullehrer schlägt Gewerkschafter Thomas Krebs (fcg) Alarm: "In den vergangenen Jahrzehnten waren Menschen, die zu uns geflüchtet sind, gegenüber Österreich überwiegend für deren Aufnahme dankbar. Das hat sich auch dadurch ausgedrückt, dass sie selbstverständlich Deutsch erlernt haben und sich in unsere liberale, demokratische Gesellschaft integriert haben."
„Jetzt kommen viele Menschen durch Extremismus radikalisiert zu uns und verbreiten diese Gedanken auch bei uns“Thomas KrebsLehrergewerkschafter (fcg)
Das sei nun aber nicht mehr so, ist Krebs überzeugt: "In der aktuellen Entwicklung der Zuwanderung bzw. der Flucht häufen sich jedoch die Berichte von KollegInnen, dass immer mehr SchülerInnen nicht bereit sind, Deutsch zu erlernen und Integration häufig verweigern." Früher seien Menschen vor Extremismus geflohen. Jetzt würden "viele Menschen durch Extremismus radikalisiert zu uns kommen und verbreiten diese Gedanken auch bei uns", so der Lehrergewerkschafter.
Weiters würden sich die Berichte von Kollegen häufen, "dass immer mehr SchülerInnen nicht bereit sind, Deutsch zu erlernen und Integration häufig verweigern", ist Krebs alarmiert. So würden Väter Lehrerinnen den Handschlag verweigern oder religiöse Inhalte vor die Inhalte des nach österreichischen Gesetzen vorgegebenen Lehrplans gestellt. Integrationswillige Schüler seien immer öfter Druck aus dem eigenen Kulturkreis ausgesetzt.
➤Deutsch: Verpflichtende Programme, um die deutsche Sprache zu erlernen und sich auch anzuwenden.
➤Integration: Verpflichtende Integrations-Programme müssen außerhalb der Schule angeboten und der Besuch von Behörden kontrolliert werden. "Unterricht ist nur möglich, wenn auch die Integrationswilligkeit da ist", so Gewerkschafter Krebs.
➤Wertevermittlung: "Die Werte unserer demokratischen Gesellschaft müssen so vermittelt werden, dass Grundrechte und Kultur als Bereicherung verstanden und nicht bekämpft werden."
"Wir LehrerInnen nehmen uns gerne der uns anvertrauten SchülerInnen mit all deren Problemen und mit allen Benachteiligungen an, um ihnen einen Weg in die Zukunft zu öffnen. Dafür muss aber die unbedingte Bereitschaft zur Integration vorhanden sein. Die Grundpfeiler dieser Bereitschaft zeigen sich im Erlernen der Sprache, durch Mitarbeit in der Schule und durch die Anerkennung unserer Regeln", so Krebs.