Schul-Direktor warnt

"Viele Mädchen tragen ihr Kopftuch nicht freiwillig"

Der Islam ist allgegenwärtig, berichtet der Wiener Direktor Christian Klar im neuen Buch "Wie retten wir die Zukunft unserer Kinder?".
Wien Heute
05.11.2025, 08:52
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Autor und Schul-Direktor Christian Klar hat sein zweites Buch veröffentlicht.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com, Helmut Graf

Im September 2024 erschien sein erstes Buch "Was ist los in unseren Schulen?", knapp ein Jahr danach legt Mittelschul-Direktor Christian Klar (63) nun mit "Wie retten wir die Zukunft unserer Kinder?" (Seifert Verlag, 24 Euro) nach. Der Schulleiter der Franz Jonas Europaschule in Floridsdorf versucht darin, Alltagssituationen zu beschreiben und konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation an Schulen zu machen.

In insgesamt 25 Kapiteln behandelt Klar Themen wie Gewalt in der Schule, Migration und Integration, Religion und die Islamisierung an den Schulen: "Im Mittelpunkt stehen Situationsbeschreibungen, aber die Kernbotschaft lautet: 'Wir müssen eine Haltung entwickeln'. Unsere westliche Kultur muss erhalten bleiben", meint Klar im Gespräch mit "Heute".

„Viele Mädchen tragen ihr Kopftuch nicht freiwillig, auch wenn sie das niemals zugeben würden oder dürfen“
Christian KlarAutor und Schul-Direktor

Der Wiener spricht im Buch von einem "Kultur- und Religionskampf" im Klassenzimmer und appelliert an die Durchsetzung des Kopftuchverbots in der Schule: "Ich halte die Einführung des Kopftuchverbots für dringend notwendig. Gerade auch, um den Druck auf muslimische Mädchen, die es nicht tragen wollen, zu nehmen. Viele Mädchen tragen ihr Kopftuch nicht freiwillig, auch wenn sie das niemals zugeben würden oder dürfen", erklärt Klar in seinem Buch.

Dazu führt der 63-Jährige auch gleich ein Beispiel an: "Am Beginn des heurigen Schuljahres lernten wir in der 1. Klasse Elisa, ein Mädchen mit Kopftuch, kennen. Wenig später erschien sie in der Schule ohne Kopfbedeckung. Auf die Frage, warum sie es abgelegt habe, kam ein zufriedenes 'Es wird sowieso verboten, da durfte ich es gleich runtergeben'."

Thema Religion im Schulalltag

Vor allem durch die Migration der letzten zehn Jahre gefährde der politische Islam mit seinem islamistischen Regelwerk jene Grundwerte, die unsere liberale Gesellschaft ausmachen würde. Zunehmend präge ein konservativ-islamisches Bild unsere Straßen und auch unsere Schulen, meint Klar.

"Das Thema Religion zieht sich durch den gesamten Schulalltag: Der Islam ist allgegenwärtig, alles ist 'haram' oder 'halal', immer mehr Mädchen tragen Kopftuch bzw. inzwischen Niqab und Abaya (bodenlanges, langärmeliges Kleid, Anm.), islamische Regeln werden von den Kindern diskutiert", erklärt Klar.

„Muslime verlassen zu den Gebetszeiten einfach die Klasse, um am Gang oder irgendwo zu beten“
Christian Klarüber die Islamisierung an Schulen

So habe Klar vor Kurzem einen Burschen gefragt, warum er seinen Klassenkameraden geschlagen habe. "Die Antwort war: 'Er hat behauptet, ich habe Fitna gemacht.' Fitna bedeutet, Spaltung im Glauben zu betreiben, für die islamischen Kinder bedeutet das, 'nicht gläubig genug' gehandelt zu haben."

Laut Klar haben einige Schulen in Österreich bereits Gebetsräume eingerichtet, teilweise sogar mehrere: "In anderen Schulen verlassen die Muslime zu den Gebetszeiten einfach die Klasse, um am Gang oder irgendwo zu beten. Immer wieder höre ich auch von Vorfällen, bei denen sich Muslime in den Toiletten die Füße waschen, also ihre rituelle Reinigung vor dem Gebet vollziehen."

Schule als religionsneutraler Raum

Für den Schul-Direktor ist klar: "Ich fordere dringend, die Schule ganz klar als religionsneutralen Raum zu definieren. Unabhängig von der Religionszugehörigkeit gelten für alle in Österreich lebenden Menschen die Grundwerte unserer liberalen, demokratischen und sozialen Gesellschaft, die sich in Europa aus dem Christentum entwickelt haben."

Das zweite Buch von Christian Klar, "Wie retten wir die Zukunft unserer Kinder?"
Getty Images, Seifert Verlag

So hätte es noch vor ein paar Jahren an der Schule einen Weihnachtsmarkt mit vielen Ständen gegeben: "Inzwischen haben wir aufgegeben, es sind nur noch ganz wenige Eltern gekommen, der Punsch ist übrig geblieben", so Klar.

„Wenn ich mich integrieren will, dann lerne ich die deutsche Sprache“
Christian Klarüber fehlende Deutschkenntnisse

Eines der großen Probleme seien die fehlenden Deutschkenntnisse: "Wenn ich mich integrieren will, dann lerne ich die deutsche Sprache. Ich bin auch für ein verpflichtendes Schulvorbereitungsjahr, in dem Kindergarten-Pädagoginnen und Lehrer gemeinsam den Kindern Dinge lernen, die zur Schulreife gehören – etwa Schuhe binden oder einen Stift richtig halten."

So besucht derzeit ein Bub eine erste Klasse seiner Schule, der "vom Unterricht überhaupt nichts mitbekommt". "Seine Eltern verweigern die SPF-Testung (Sonderpädagogischer Förderbedarf). Wir versuchen die Eltern nun zu überzeugen, dass er getestet wird. Es kann doch nicht in der Kompetenz der Eltern liegen, ob ein Kind getestet wird oder nicht. Das muss die Behörde entscheiden. Und es handelt sich hier um keinen Einzelfall!"

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 05.11.2025, 08:56, 05.11.2025, 08:52
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