Frau mit Tod bedroht

"Lade es auf Pornoseite"– Wienerin mit Video erpresst

Ein Wiener würgte eine Frau und erpresste sie mit Sexvideos. Vor Gericht kam es schon vor Prozessbeginn zu hitzigen Szenen.
Christoph Weichsler
12.08.2025, 06:30
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Mann drohte sogar mit Tod

Schon bevor am Montag (11. August) im Wiener Landesgericht der Prozess um eine Sexvideo-Erpressung startete, lagen die Nerven blank. Auf der Anklagebank: Taner K. (39, Staatsbürgerschaft Türkei). Ihm wurde vorgeworfen, eine Frau mit intimen Aufnahmen unter Druck gesetzt, 1.000 Euro gefordert und ihr sogar mit dem Tod gedroht zu haben. Noch vor dem Betreten des Saals gerieten seine Angehörigen und ein enger Verwandter der Frau heftig aneinander.

Aus ein paar Worten wurde schnell ein hitziges Wortgefecht. Angehörige des Angeklagten warfen der Frau vor, die Aufnahmen "nur inszeniert" zu haben und genau gewusst zu haben, dass er verheiratet sei.

Drohungen per SMS und E-Mail

Laut Anklage begann die Erpressung am 26. Juni 2025: "Überweise mir 1.000 Euro, sonst schicke ich unsere Sexvideos an deine Familie und lade sie auf Pornoseiten hoch", schrieb Taner K. in einer SMS. Nur vier Tage später folgte die nächste Drohung: "Komm raus und lass uns reden, sonst werde ich unsere Sexvideos an deine Familie senden und auf Pornoseiten hochladen!"

Verteidiger Rudolf Mayer im Sitzungssaal des Wiener Landesgerichts.
Sabine Hertel

Am 2. Juli verschärfte er den Ton in E-Mails: "Wenn du die Polizei anrufst, dann schwöre ich dir, dass ich alle Videos von uns an alle deine Familienmitglieder verschicken werde." Später schickte er tatsächlich ein Foto und ein Video der sexuellen Handlungen – als Ankündigung, diese zu veröffentlichen.

Gewalt und Morddrohungen

Schon zuvor, am 17. Juni 2025, soll Taner K. die Frau "mit beiden Händen am Hals gepackt und gewürgt", sie gebissen und gekratzt haben. Am 2. Juli drohte er ihr: "Ich werde dich umbringen."

Auch ein weiteres Opfer bekam Morddrohungen zu hören: Am 29. Juni soll er einem Mann zugerufen haben: "Warte, du bist der Nächste, ich werde dir deinen Kopf abreißen."

Konflikt schwelt seit Wochen

Wie "Heute" erfuhr, ist der Fall nur die Spitze eines schon länger schwelenden Streits zwischen den Familien. In der Vergangenheit kam es bereits zu einer Auseinandersetzung, die sogar handgreiflich wurde. Kurz darauf erhielt der Verwandte der Frau eine anonyme SMS: "Wir werden dir alle Knochen brechen, du wirst es noch bereuen."

Geständnis und Urteil

Direkt nach dem Verlesen des Sachverhalts legte Taner K. ein Geständnis ab. Der Richter sprach von einem "Zusammentreffen mehrerer strafbarer Handlungen" – also mehreren unterschiedlichen Taten in kurzer Zeit: Körperverletzung, versuchte Erpressung, Nötigung und gefährliche Drohung.

Das Urteil: 18 Monate Haft, davon sechs Monate unbedingt, der Rest bedingt auf drei Jahre. Zusätzlich darf er sich der Frau nicht mehr nähern und muss 500 Euro Entschädigung zahlen. Auf Rechtsmittel wurde verzichtet, somit ist das Urteil rechtskräftig.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 12.08.2025, 17:51, 12.08.2025, 06:30
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