In der Wiener Volksschule "Eulenschule" in der Quellgasse hört man in der Pause ein Sprachengewirr – Deutsch dabei immer seltener. Viele der dort unterrichteten Schüler sprechen zu Hause Türkisch, Arabisch oder Serbisch. Die Pädagoginnen des "Lernhauses" möchten mit zusätzlichen Deutschstunden helfen. Sie wissen genau, wo die größten Schwierigkeiten im Unterricht liegen.
"Das Sprachniveau der Kinder ist sehr unterschiedlich. Kinder, die die erste Klasse besuchen, verstehen zum Teil nur alltägliche Phrasen und haben Schwierigkeiten, sich auf Deutsch auszudrücken", erklärt eine der Pädagoginnen. Auch ältere Kinder besuchen das Lernhaus – bei ihnen hapert es meist am Leseverständnis.
"Bei Kindern mit anderen Erstsprachen ist es vor allem zu Beginn wichtig, viel mit Bildern zu arbeiten", heißt es. Besonders beim Lesen gilt: Wiederholung ist der Schlüssel. "Die Kinder können oft lesen, aber den Inhalt nicht verstehen", so die Pädagogin. Gemeinsam wird hier daher vor allem am Textverständnis gearbeitet.
Während der Stunden mit den Pädagoginnen sind die Kinder nach Schulstufen eingeteilt. Der Unterricht kann so besonders gut an die Kenntnisse der Kinder angepasst werden. "Das Ziel ist vor allem, dass sich die Schüler auch im Alltag gerne und sicher auf Deutsch verständigen", so die Lehrkraft.
Damit die Kinder das Gelernte anwenden und trainieren können, ist eines besonders wichtig: "Sie sollten in möglichst vielen Situationen Deutsch sprechen." Bei manchen Erstsprachen gibt es jedoch besondere Herausforderungen: "Je nach Sprache sind Satzstrukturen oder Laute anders, wodurch sich die Kinder mit dem Deutschen schwerer tun", heißt es. Man versuche jedoch, diese Unterschiede in den Unterricht einzubinden. "Dadurch sind die Kinder viel offener für das Lernen der neuen Sprache."