Ganz egal ob "Wecker", Nachrichten oder die "Austria Top 40": Seit Jahrzehnten prägt Ö3 den Alltag von Millionen Österreichern. Nun öffnen die Moderatoren Sandra König und Tom Walek in ihrem Podcast "Off Records" die Studiotüren einen Spalt breit – und erzählen, was wirklich passiert, sobald das rote Lämpchen am Mikro erlischt.
Dabei rückt auch ein Name in den Mittelpunkt, der untrennbar mit dem Sender verbunden ist: Robert Kratky.
"Mikromann" Tom Walek berichtet darin von Kratkys Anfangstagen bei Ö3 – und von einer Szene, die bis heute für ungläubiges Staunen sorgt. Damals, wir schreiben die frühen 1990er-Jahre, arbeitete Kratky als Redaktionsassistent der "Wecker"-Moderatorin Nora Frey.
Laut Walek soll er ihr sogar in den Kaffee gespuckt haben, ohne dass sie es bemerkte. Eine Behauptung, die jetzt Frey selbst kommentiert.
"Er hätte mir irgendwelche Zettel ins Studio hineinbringen sollen, weil damals waren die Verkehrsmeldungen noch auf Zetteln und ab und zu einem Kaffee, weil 5 Uhr in der Früh ist halt nicht so die Zeit, wo man wirklich hellwach ist", beschreibt Frey die Aufgaben ihres damaligen Assistenten.
Und dann legt die heute 75-Jährige nach: "Ich glaube, er war nur drei Wochen bei mir, weil er war irgendwie auch verschlafen und auch langsam und ich habe ihn irgendwie ausgetauscht – und das hat er mir nie verziehen. Nie. Never ever".
Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Kratky später zur prägenden Stimme des Ö3-Weckers wurde – zunächst ab 1997 als Vertretung von Hary Raithofer und nach dessen Abgang ab 2004 als Moderator fixer Teams.
Auf das angebliche "Kaffee-Gate" angesprochen, reagiert Frey mit einem lauten Lachen: "Wirklich? Und ich hab immer gedacht, der Kantinenkaffee war so schlecht." Danach folgt ein Seitenhieb: "Vielleicht sollte Kratky ja zum Zahnarzt gehen."
Sandra König, die 15 Jahre lang täglich gemeinsam mit Kratky das Land geweckt hat, gerät bei diesem Thema selbst leicht ins Schleudern. "Was ich an dieser Stelle sagen kann, ist, dass der Robert aus Sicherheitsgründen immer seinen Kaffee von zu Hause mitgebracht hat und sich niemals von jemand anderem Kaffee machen lassen", erklärt sie. Außerdem habe er nichts gegessen, das andere gekocht oder gebacken hätten. "Also das ist das, was ich zu dieser Geschichte beitragen kann."
Wie viel Wahrheit in der pikanten Anekdote steckt, weiß am Ende wahrscheinlich nur Kratky selbst. Doch der mittlerweile in Pension befindliche Radiostar schweigt weiterhin zu der unappetitlichen Episode.
Für Nora Frey, die seit über 20 Jahren an der Militärakademie in Wiener Neustadt unterrichtet, ist der Fall jedenfalls abgeschlossen – oder besser gesagt: ausgetrunken. Wer mehr über ihre Ö3-Jahre und ihre kuriosesten Erinnerungen erfahren will, findet einiges davon in ihrem Buch "Ö3. Die Story" aus dem Jahr 1988.