"In die Strafkolonie"

Ö3-Moderatorin wird nach Kondom-Sager suspendiert

Ein flapsiger Kommentar kostete die frühere "Ö3 Wecker"-Moderatorin Nora Frey in den 1980er-Jahren fast ihren Job.
Heute Entertainment
14.09.2025, 07:53
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Was für viele unvorstellbar scheint: Ja, es gab beim "Ö3 Wecker" eine Zeit vor (!) Robert Kratky. Drei Jahrzehnte lang war er die Stimme der meistgehörten Radiosendung Österreichs. Doch erstmals "on air" ging die Sendung bereits am 30. September 1968 und löste damit die zuvor an diesem Sendeplatz vorhandene "Musik für Frühaufsteher" ab.

Moderatoren der Anfangszeit waren neben Brigitte Xander und Rudi Klausnitzer später auch Thomas Klock oder Nora Frey. Letztere wurde auf Facebook nun auf die Richtigkeit eines Zitats aus den 1980er-Jahren angesprochen. So soll sie einmal zum Thema "farbige Kondome" flapsig gemeint haben: "Aber Vorsicht, meine Herren: Schwarz macht schlank!"

Nora Frey: Das "Ö3-Freizeichen" polarisiert über viele Jahre die Radio-Nation.
Thomas Ramstorfer / First Look / picturedesk.com

"Ja, das war damals so", bestätigt die inzwischen 74-Jährige ihre damals unbedachte Bemerkung, und erinnert sich weiter: "Ich habe den 'Ö3 Wecker' moderiert und es kam eine APA-Aussendung herein, dass der britische König Philip, oder war es Sohn Charles, das weiß ich jetzt nicht mehr so genau, im Zuge der AIDS Dramatik empfohlen hat, Kondome zu verwenden, und: Es würde ja auch bunte Kondome geben."

Frey: "Ich las also diese Meldung im 'ö3-Wecker' auf Sendung vor und ergänzte: '... aber ACHTUNG, schwarz macht schlank'."

Was lustig klingt, hätte der Moderatorin aber um ein Haar ihre Karriere gekostet. Denn bei den Ö3-Oberen kam der freche Spruch gar nicht gut an: "Mein Chef war damals der leider schon verstorbene Dieter Dorner, der eigentlich sehr nett und auch sehr gläubig war. Er ging sogar einmal im Jahr zu Ostern auf den Berg Athos zu den Mönchen beten. Er war stinksauer und ich wurde einen Monat strafweise vom Dienstplan gestrichen. Durfte nicht mehr 'Wecker' moderieren. Wurde gemaßregelt", erklärt Frey auf Facebook.

Für eine alleinerziehende Mutter – die Wienerin hat einen Sohn aus erster Ehe – natürlich eine Katastrophe, war eine solche Auszeit auch mit finanziellen Einbußen verbunden.

"So war das damals eben, wenn es jemandem gerade nicht in den Kram gepasst hat. Nach der Strafkolonie durfte ich wieder dem 'Kreis der Erlauchten' beiwohnen. Meine KollegInnen haben mich übrigens sehr cool gefunden."

Nora Frey und ihr früherer Ö3-Kollege Udo Huber (jetzt ORF Burgenland), 2005.
Karl SCHÖNDORFER / picturedesk.com

Noch bis ins Jahr 2001 war Frey für den ORF tätig. Neben dem "Ö3 Wecker" moderierte sie u.a. die Sendungen "Ö3 Freizeichen" und "Radio Holiday". Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums kehrte sie 2017 noch einmal hinters Ö3-Mikro zurück. Heute ist sie darüber hinaus Medientrainerin und unterrichtet an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 14.09.2025, 07:53
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