WKO-Chef Harald Mahrer (ÖVP) träumt davon, das Pensionsalter auf 70 Jahre anzuheben – die SPÖ Burgenland tobt: Klubobmann Roland Fürst platzt in einer eigens einberufenen Pressekonferenz zum Thema fast der Kragen.
"Das ist für die burgenländische SPÖ ein absolutes No-Go. Das ist letztklassig und ein Affront gegenüber alle, die ein Leben lang fleißig gearbeitet und über 40 Jahre und mehr in das System eingezahlt haben", so Fürst und kündigt erbitterten Widerstand des Landes an: "Wir werden in den nächsten Wochen massiv gegen Arbeiten bis 70 mobilisieren und auch im September-Landtag aktiv werden." Die Roten im Burgenland hätten arbeitende Menschen im Blick, die im Sommer bei Höchsttemperaturen schwitzen, "während ein abgehobener ÖVP-Funktionär wie WK-Mahrer im klimatisierten Büro über Hackeln bis 70 sinniert."
Für Fürst ist der Vorstoß Mahrers kein Zufall und er vermutet dahinter eine konzertierte Aktion der ÖVP-dominierten Interessenverbände, die Pensionskürzungen viel lieber mit der FPÖ umsetzen möchte. Fürst legt den IV- und WK-Bossen nahe, sich zuerst Gedanken darüber zu machen, wie das faktische Pensionsantrittsalter angehoben werden kann. "Wenn man ein Leben lang schwer am Bau gearbeitet hat, als Handwerker, im Schwerstberuf Pflege oder als Polizist und in vielen anderen Bereichen, dann ist Arbeiten bis 70 eine unfassbare Zumutung."
Fürst stellt klar: "Wir sind der Anwalt der Menschen im Burgenland. Das ist unser Auftrag und unser Maßstab, unabhängig davon, welche Partei im Bund gerade das Sagen hat oder für einen bestimmten Bereich zuständig ist." Zwar habe sich die Bundes-SPÖ bereits kritisch geäußert, "aber da sollte noch mehr und vor allem eine härtere Ansage kommen", fordert er.